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Steuerhinterziehung: Steuersünder werden zu Hunderten nervös

Die Zahl der Selbstanzeigen steigt rasant: Viele Steuerhinterzieher wollen einer Strafe entgehen. Sie fürchten die Enttarnung durch die kursierenden Daten-CDs.

Finanzämter haben Zulauf: Selbstanzeigen von Steuersündern füllen die Briefkästen der Steuerbehörden. Einer Umfrage der Financial Times Deutschland in den Ländern zufolge kann der Staat deshalb mit zusätzlichen Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe rechnen.

Allein in Bayern hätten sich bis Ende vergangener Woche insgesamt 291 reuige Steuerhinterzieher gemeldet. Eine Woche zuvor seien es noch weniger als 20 gewesen. Im Hamburg sei die Zahl der Fälle innerhalb von drei Tagen von zehn auf 88 gestiegen. Die Finanzbehörde der Hansestadt rechnet mit Steuernachzahlungen von 20 Millionen Euro.

In Niedersachsen gab es der FTD zufolge bis Freitag 174 Selbstanzeigen im Zusammenhang mit der Schweizer Bankdaten-CD, deren Kauf die nordrhein-westfälische Landesregierung angekündigt hat. Die Selbstanzeiger hätten 31,6 Millionen Euro nicht versteuert, Nordrhein-Westfalen rechnet mit Nachzahlungen von 11,3 Millionen Euro. Über die Abwicklung des Kaufs solle in den nächsten Tagen entschieden werden.

In Hessen habe es 113 Selbstanzeigen gegeben, die Berliner Behörden zählten 112 Schweizer Fälle. In Schleswig-Holstein seien es bislang 36 Steuersünder. Die großen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wollten ihre Zahlen in dieser Woche vorlegen. Gegen den Kauf einer anderen Steuer-CD sperrt sich in Baden-Württemberg jedoch die FDP.

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters

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