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Studie: Deutsche sparen immer mehr

Ist es Zukunftsangst oder begründete Vorsorge? Die Deutschen sparen immer mehr fürs Alter. Jeder zehnte Euro wird auf die hohe Kante gelegt. Das ergab ein Studie des Sparkassenverbandes.

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so viel gespart wie noch nie. Die Menschen hierzulande legten 159 Milliarden Euro auf die hohe Kante und übertrafen damit den Rekordwert des Vorjahres nochmals um gut zwei Milliarden Euro, wie eine am Dienstag in Berlin vorgelegte Untersuchung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) ergab. Wegen leichter Einkommenssteigerungen blieb die Sparquote allerdings unverändert bei 10,5 Prozent. Die Verbraucher legten also weiter gut jeden zehnten verdienten Euro beiseite. Dabei sorgten drei Viertel aller Bundesbürger fürs Alter vor. Die beliebteste Anlageform der Deutschen ist weiterhin die Lebensversicherung.

Pro Kopf hatte jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr 1931 Euro zurückgelegt, 29 Euro mehr als noch 2005 und 436 Euro mehr als 1999, ergab die jährliche repräsentative Umfrage des Sparkassenverbandes weiter. Dabei waren die Baden-Württemberger die eifrigsten Sparer. Im Schwaben und Baden hatte jeder Einwohner den Angaben zufolge 2357 Euro auf die hohe Kante gelegt. Schlusslicht seien wegen deutlich niedrigeren Einkommen die Mecklenburger mit 1236 Euro.

Private Vorsorge im Aufwind

Die private Rentenversicherung hat in den vergangenen Jahren dem Sparkassenverband zufolge einen deutlichen Aufwärtstrend erlebt. Während noch im Sommer 2006 nur 43 Prozent der Befragten eine private Vorsorge abgeschlossen hatten, war die Zahl ein Jahr später bereits um zehn Prozentpunkte gestiegen. Einen rasanten Zuwachs habe auch die zunächst wenig erfolgversprechend gestartete Riester-Rente verzeichnet. Hatten 2005 nur 14 Prozent der Vorsorgesparer einen solchen staatlich geförderten Vertrag abgeschlossen, waren es vergangenes Jahr bereits 22 Prozent und im Sommer diesen Jahres 27 Prozent.

Dabei habe vor allem die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen die Notwendigkeit der Altersvorsorge erkannt, hieß es. Jeder vierte Deutsche sorge jedoch weiterhin nicht privat für sein Alter vor. Viele von ihnen könnten aufgrund ihres geringen Einkommens keine Rücklagen bilden, erklärte der Sparkassenverband. Zudem sinke die Vorsorge mit dem Bildungsstand.

Lebensversicherung trotz Warnungen beliebt

Bei der Geldanlage zog es die Bundesbürger auch im vergangenen Jahr erneut in sichere Häfen. Auf Rang eins der Beliebtheitsskala rangierte demnach erneut die Lebensversicherung. Trotz mahnender Stimmen von Verbraucherschützern gaben 62 Prozent der Befragten an, eine solche Police zu besitzen. Verbraucherschützer empfehlen seit langem, Versicherung und Geldanlage zu trennen, zumal viele Lebensversicherungsverträge nicht durchgehalten werden und Geld verloren geht.

Allerdings scheint der Trend auch wegen des Wegfalls der Steuerprivilegien leicht rückläufig: Im Vorjahr waren es noch 68 Prozent. Als zweithäufigste Anlage nutzten 54 Prozent der Deutschen einen Bausparvertrag. Mit 54 Prozent hatte trotz der oft mageren Rendite noch immer jeder zweite ein Sparbuch. Dagegen zogen sich die Deutschen aus Aktien und Fonds weiter zurück. (mit dpa)

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