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Weltfinanzgipfel: Deutsche Wirtschaft warnt vor zu viel Regulierung

Die deutsche Wirtschaft hat die Teilnehmer des Weltfinanzgipfels gemahnt, bei der Überwachung des Finanzmarktes nicht zu weit zu gehen.

Regulierungen könnten zwar die Qualität von Finanzprodukten erhöhen und mehr Transparenz schaffen, sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), dem Tagesspiegel. "Sie schränken aber immer auch Geschäftsoptionen ein und erhöhen die Finanzierungskosten für Unternehmen." Die G-20-Staaten sollten "mit Augenmaß" regulieren, verlangte er.

Wansleben begrüßte gleichwohl den Gipfel in Washington. Eine internationale Abstimmung über das weitere Vorgehen sei richtig und notwendig. "Gerade unregulierte Banksysteme haben zu Wettbewerbsverzerrungen geführt und der Krise Vorschub geleistet", sagte er mit Blick auf die USA. Hier habe Europa bereits mit einem EU-weit abgestimmten Maßnahmenpaket wichtige Vorarbeiten geleistet, befand Wansleben. Er begrüßte die Ideen der deutschen Regierungschefin. "Insbesondere das von Kanzlerin Angela Merkel und dem ehemaligen EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing vorgeschlagene internationale Kreditregister sollten die G20- Staatschefs diskutieren." Eine solche Datenbank könne deutlich machen, bei welchen Engagements Risiken lägen. Dies trage zu mehr Stabilität des Finanzwesens bei, sagte Wansleben dem Blatt. Es dürfe international "keine aufsichtsfreien Räume geben", verlangte er. (Tsp)

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