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Wirtschaftsverbände: Lob für Krisenmanagement der Bundesregierung

Große Wirtschaftsverbände haben den Umgang der Bundesregierung mit der Finanzkrise verteidigt. Uneinigkeit herrscht bei der Beantwortung der Frage, wie sich die Verwerfungen an den Märkten auf die Konjunktur auswirken werden.

Es sei richtig, die Banken mit in die Verantwortung zu nehmen, sagte der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Volker Treier, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, sagte der "Financial Times Deutschland", er kenne aus der Industrie keine Kritik an der Bundesregierung. "Der Staat muss handeln und diese schwere Krise in den Griff bekommen. Das ist das Gebot der Stunde."

Uneins sind sich die Verbände bei der Einschätzung der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Unternehmen und damit die Konjunktur. "Es wird für die Unternehmen schwieriger und teurer werden, Kredite zu bekommen", sagte Schnappauf. Das Exportwachstum werde deutlich nachlassen.

Chance für mittelständische Unternehmen

Volkswirt Treier sieht hingegen in der Entwicklung in der Bankenbranche eine Chance etwa für mittelständische Unternehmen. Viele Banken würden anderen Instituten kaum noch etwas leihen, griffen dafür aber verstärkt auf den Mittelstand als Kunden zurück. Kreditabsagen habe es bisher kaum gegeben, sagte Treier. Es werde als Konsequenz aus der Krise jedoch stärker auf die Bonität der Kreditnehmer geachtet.

Die Finanzkrise beschäftigt am Dienstag erneut Politiker und Wirtschaftsexperten in aller Welt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will dazu im Bundestag, der eigentlich zu einer Sondersitzung zum Afghanistan-Einsatz zusammenkommt, eine Regierungserklärung abgeben und wird dabei vermutlich die Staatsgarantie für Spareinlagen erläutern. Die Finanzminister der EU-Staaten beraten in Luxemburg über Wege aus der Krise und mögliche Maßnahmen zur Begrenzung von Managergehältern. Auf einer Tagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Washington soll ein Bericht des IWF zur Stabilität der globalen Finanzmärkte vorgestellt werden. (mfa/dpa)

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