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Finanzkrise: Chip-Konzern Intel verzeichnet deutliche Einbußen

Die Technologiebranche geht aufgrund der globalen Wirtschaftskrise offenbar schwierigen Zeiten entgegen. So sind Umsatz und Gewinn des weltgrößten Chip-Herstellers Intel im Schlussquartal des vergangenen Jahres drastisch geschrumpft. Das teilte der US-Konzern am Donnerstagabend mit.

Der Gewinn des Chipherstellers Intel brach im Schlussquartal auch belastet von Abschreibungen um 90 Prozent auf 234 Millionen Dollar ein. Der Umsatz fiel um fast ein Viertel auf 8,2 Milliarden Dollar. Bezogen auf das Gesamtjahr 2008 stürzte der Überschuss um fast ein Viertel auf 5,3 Milliarden Dollar, der Umsatz ging um zwei Prozent auf 37,6 Milliarden Dollar zurück.

Der Branchenführer gilt als wichtiger Indikator für die gesamte Technologiewirtschaft. Eine offizielle Umsatzprognose wollte Intel-Chef Paul Otellini angesichts der ungewissen Aussichten nicht abgeben. Allerdings will das Unternehmen mit Einsparungen die Talfahrt bremsen. So stoppte Intel Neueinstellungen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sanken. Auch bei Zukäufen hielt sich Intel zurück.

Einbrüche in gesamter Branche erwartet

Dem Chip-Riesen macht unter anderem der zuletzt stagnierende PC-Markt schwer zu schaffen. Auch der anhaltende Erfolg der Mini-Notebooks (Netbooks), in denen oft Intels stromsparender Atom-Prozessor zum Einsatz kommt, konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. In den vergangenen Jahren waren die PC-Verkäufe noch im Schnitt um rund 15 Prozent gestiegen.

Intel steht mit seinen Problemen nicht alleine da. Praktisch alle Hersteller warnten vor Einbrüchen. Der größte deutsche Halbleiter-Konzern Infineon etwa sagte nach einem milliardenschweren Verlust im vergangenen Geschäftsjahr auch für das laufende Jahr bereits rote Zahlen und einem Umsatzeinbruch voraus.

Die Chip-Industrie bekommt die Wirtschaftskrise mit am schwersten zu spüren. Zu den großen Kunden zählt neben der Computerbranche vor allem die Autoindustrie, denn in der Bordelektronik stecken viele Chips. Marktforscher sagen der Halbleiter-Branche zum ersten Mal in ihrer Geschichte zwei Jahre mit schrumpfendem Geschäft vorher. Besserung erwarten sie auf Jahressicht frühestens 2010. (rf/dpa)

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