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Wirtschaft: Fluggesellschaft dba setzt Piloten unter Druck

Berlin - Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Fluggesellschaft dba hat bestritten, dass das Unternehmen kurzfristig einen Investor braucht, um zu überleben. „Wir gehen nicht am Stock“, sagte Udo Aschenbrenner dem Tagesspiegel.

Berlin - Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Fluggesellschaft dba hat bestritten, dass das Unternehmen kurzfristig einen Investor braucht, um zu überleben. „Wir gehen nicht am Stock“, sagte Udo Aschenbrenner dem Tagesspiegel. Das Unternehmen schreibe schwarze Zahlen, es gebe derzeit weder einen Sozial- noch einen Sanierungsplan, die Hinweis auf einen drohenden Zahlungsengpass hätten sein können. „Das alles gibt es nicht“, sagte Aschenbrenner. Darum stehe die dba – anders als von Aufsichtsratschef Hans Rudolph Wöhrl dargestellt – bei der Suche nach einem Finanzinvestor nicht unter Druck. Auch ein Börsengang mache im Moment „keinen Sinn“, sagte der Gesamtbetriebsratschef.

Wöhrl hatte in einem internen Schreiben an die Piloten mitgeteilt, dass das Ende der Partnerschaft mit Germania die dba 17,8 Millionen Euro kostet. „Diesen erheblichen finanziellen Aderlass müssen wir kurzfristig ausgleichen – und das ist nur mit einem Finanzinvestor möglich“, schrieb Wöhrl nach Angabe des „Handelsblatts“. Der Aufsichtsratschef appellierte demnach an die Beschäftigten, länger zu arbeiten. Die drittgrößte deutsche Linie müsse schnell mit der Tarifkommission einen wirtschaftlich vertretbaren Tarifvertrag abschließen.

Germania-Chef Hinrich Bischoff hatte sich im März über seine Fluggesellschaft Germania (Gexx) mit 64 Prozent an dba beteiligt. Diese Partnerschaft wurde jedoch zum 1. Juli wegen unterschiedlicher Auffassungen in der Geschäftsführung aufgelöst. Seitdem ist Wöhrl wieder Mehrheitseigentümer. Dba behält das deutsche Streckennetz des Billigfliegers. Von Berlin aus fliegt dba nun neun deutsche Ziele an, darunter Frankfurt und München.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers sollen die Tarifverhandlungen „in Kürze“ beginnen. Dba fordere von den rund 200 Piloten, dass sie mehr fliegen und flexibler einsetzbar sind. Die Piloten-Vereinigung Cockpit war bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Bodenpersonal und Flugbegleiter sind laut Betriebsrat von der Forderung nach Mehrarbeit nicht betroffen.

Maren Peters

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