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Fluggesellschaften: Lufthansa verdient mehr als erwartet

Die Deutsche Lufthansa hat trotz der Krise in der Weltwirtschaft im vierten Quartal 2008 kräftig verdient und ihre bisherige Prognose deutlich übertroffen.

Angesichts des schwierigen Marktumfeldes und der anhaltenden Nachfrageschwäche seien die Aussichten aber mit höheren als den sonst üblichen Risiken behaftet, teilte die größte deutsche Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt mit. Nach der Hochrechnung dürfte der operative Gewinn im Gesamtjahr bei 1,3 Milliarden Euro gelegen haben. Das sind rund 200 Millionen Euro mehr als bisher erwartet. Für die ersten drei Quartale des Jahres 2008 hatte das Unternehmen bereits ein operatives Ergebnis von 984 Millionen Euro ausgewiesen, sodass im vierten Quartal allein ein operativer Gewinn von rund 300 Millionen Euro erwirtschaftet wurde. Die Aktie der Lufthansa legte bis zum Nachmittag um mehr als sechs Prozent auf 9,96 Euro zu und setzte sich damit an die Spitze der Dax-Unternehmen.

Wesentliche Ursache für das bessere Abschneiden im Gesamtjahr sei die gute Ergebnisentwicklung im vierten Quartal, erläuterte das Unternehmen. Es habe zwar Ausfälle durch eine nachlassende Nachfrage gegeben. Zugleich hätten sich aber die fallenden Treibstoffpreise sowie Bewertungseffekte positiv ausgewirkt. Dazu dürften auch Wechselkursveränderungen zählen.

Im vergangenen Jahr hatte die Lufthansa trotz einer zuletzt sinkenden Nachfrage einen Passagierrekord erzielt. Rund 57 Millionen Menschen flogen Lufthansa, das waren 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Dezember gab es aber ein Minus um 3,7 Prozent. Noch stärker war der Einbruch im Frachtgeschäft. Bei Lufthansa Cargo wurde bislang Kurzarbeit für 2600 Beschäftigte in Deutschland beantragt.

Deutlich schlechter geht es der skandinavischen Fluggesellschaft SAS, die 8600 Stellen streichen will. Außerdem sollen Linienverbindungen eingestellt und Flugzeuge verkauft werden, zudem braucht SAS frisches Kapital. Der halbstaatlich in Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene Konzern gilt als Kandidat für eine Übernahme durch die Lufthansa. Konzernchef Mats Jansson nannte die Bilanz für 2008 „das schlechteste Ergebnis in der SAS-Geschichte“. Man befinde sich „in einer Krise, wie wir sie nie zuvor erlebt haben“. Die Fluggesellschaft plant Verkäufe bisheriger Töchter und will zahlreiche eigene Aktivitäten auf andere Unternehmen verlagern. Damit wolle man unter Einschluss von Spanair auf 5600 der geplanten 8600 Stellenstreichungen kommen. dpa

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