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Wirtschaft: Flughafen-Aktien: An Attraktivität gewonnen: Laut WestLB wächst mit dem Boom in der zivilen Luftfahrt auch das Anleger-Interesse an den Airports

"Europäische Flughafen-Aktien gewinnen wieder an Attraktivität", meinen die Analysten der WestLB Panmure in einer Studie. Nachdem die Verluste aus dem Dutyfree-Geschäft bekannt seien und bei der New Economy wieder Ernüchterung eingekehrt sei, werde der Flughafen für Anleger wieder interessanter.

"Europäische Flughafen-Aktien gewinnen wieder an Attraktivität", meinen die Analysten der WestLB Panmure in einer Studie. Nachdem die Verluste aus dem Dutyfree-Geschäft bekannt seien und bei der New Economy wieder Ernüchterung eingekehrt sei, werde der Flughafen für Anleger wieder interessanter. "Die zivile Luftfahrt ist ein Wachstumsmarkt", schreiben die Experten. Die Branche geht von einer jährlichen Zunahme der Passagierzahlen in Europa von je 5,25 Prozent in den nächsten fünf Jahren aus. Danach würde die Zahl der beförderten Passagiere im Jahr 2005 bei über 1,2 Milliarden liegen.

Das Wachstum der Passagierzahlen werde durch real betrachtet ständig fallende Kosten für Flugreisen stimuliert, erläutern die WestLB-Banker. Der reale Preisrückgang werde auf ein bis zwei Prozent pro Jahr geschätzt. Im Unterschied zu Fluglinien seien Flughäfen zum einen weniger abhängig von Treibstoffpreisen und Sitzplatz-Überkapazitäten, zum anderen verfügten sie über eine größere Preismacht, da sie weniger austauschbar seien. Weitere Pluspunkte der Flughäfen seien hohe Markteintrittsbarrieren für neue Flughäfen (zum Beispiel Geländeknappheit sowie Umweltschutzbestrebungen) und ein geringes Verdrängungsrisiko des Luftverkehrs durch andere Verkehrsmittel.

Favorit unter den europäischen Flughäfen ist für die WestLB-Banker der Vienna International Airport (VIA). Obwohl die Liquidität gering sei, erhält die Aktie die Empfehlung "Kaufen", da sie von allen privatisierten Flughafenbetreibern die günstigste sei. Die größte Stärke des VIA liege in seiner geografischen Lage. Bis 2015 wolle das Unternehmen seine Kapazität auf 25 Millionen Passagiere pro Jahr verdoppeln. Für den dafür nötigen Bau eines zweiten Terminals bis 2005 und einer dritten Piste seien Investitionen von insgesamt 2,1 Milliarden Euro vorgesehen. Für dieses sowie das nächste Jahr rechnen die Analysten mit einem Zuwachs der Passagierzahlen um sechs Prozent. Ein wichtiger Pluspunkt sei die geringe Verspätungsquote im Vergleich zu allen anderen größeren EU-Flughäfen.

Die British Airports Authority (BAA) sehen die Analysten als "Outperformer". "Als weltweit größter kommerzieller Flughafenbetreiber ist BAA ein überaus attraktiver Geschäftspartner", heißt es. Zu BBA gehören die Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und Stansted. Auch Verhandlungen mit New York seien "ermutigend." So wolle BAA für die Flughäfen JFK und La Guardia Überwachungs- und Beratungsdienste leisten und bis 2015 auch Verwaltung und Betreibung der Flughäfen übernehmen.

Der Copenhagen Airport (CPH) wird von den Bankern ebenfalls als "Outperformer" eingestuft. Die Aktie werde nicht mit "Kauf" bewertet, da der dänische Staat noch in diesem Jahr 17 Prozent seines Anteils an CPH veräußern werde. "Anleger brauchen also nicht nach Aktien zu jagen, die ihnen bald angeboten werden", schreiben die Analysten. Am Flughafen bestünden kurz- und mittelfristig keine räumlichen Kapazitätsgrenzen, das Fassungsvermögen der Terminals solle von derzeit 19 Millionen Passagieren pro Jahr bis 2007 auf 24,5 Millionen gesteigert werden. Ein besonderer Pluspunkt für Frachtlinien sei eine im Vergleich zu anderen Standorten gelockerte Lärmschutzregelung, die den Betrieb rund um die Uhr ermögliche. Positiv werde sich auch die fertiggestellte Bahn- und Straßenverbindung über den Öresund nach Südschweden auswirken.

Die Analysten rechnen mit weiteren Airport-Neuemissionen. So werden im Herbst voraussichtlich 28 Prozent des Züricher Flughafens an die Börse gebracht. Auch bei den Flughäfen Frankfurt, Amsterdam Schiphol sowie der irischen Aer Rianta (staatlicher Eigentümer der Flughäfen von Dublin, Shannon und Cork) seien Privatisierungen über die Börse geplant.

tet

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