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Flughafen BBI: Air Berlin bekennt sich zur Hauptstadt

Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hat Gerüchte über eine Abwanderung seines Unternehmens zurückgewiesen. Für die Vorwürfe von Easyjet hat er kein Verständnis.

Berlin - "Wenn gesagt wurde, dass wir wegziehen, ist das Bullshit", sagte der Manager zu den Chancen Berlins durch den BBI. Hunold fügte hinzu: "Wir haben ein ganz klares Bekenntnis zu der Stadt, wir sind hier gewachsen und wollen uns hier weiterentwickeln." Die Bauarbeiten zum BBI beginnen offiziell am 5. September.

In diesem Zusammenhang bekräftigte der Air-Berlin-Chef seine harsche Kritik am Konkurrenten Easyjet. Die in Schönefeld operierende Billigfluggesellschaft hatte in den vergangenen Tagen der Flughafengesellschaft mehrfach vorgeworfen, mit dem BBI ein "Milliardengrab" zu schaufeln. Nach Hunolds Auffassung sind sämtliche Argumente Easyjets vorgeschoben. Dem Billigfluganbieter drehe es sich einzig darum, dauerhaft von seinen Subventionen zu profitieren. Easyjet habe bei seinem Markteintritt einen Vertrag zu solch günstigen Konditionen abgeschlossen, wie sie keine andere Fluggesellschaft habe.

Flughafenchef Rainer Schwarz wies die Vorwürfe Easyjets ebenfalls zurück. Ein Flugzeug werde nach der Landung innerhalb von 20 Minuten wieder starten können. Die Wege, die Passagiere am BBI zurücklegen müssten, bräuchten sich im europäischen Vergleich nicht zu verstecken, ergänzte Schwarz. Für Billigfluggesellschaften sei ein spezieller Flugzeugzugang vorgesehen, der es den Passagieren ermögliche, ebenerdig zu Fuß zu den Maschinen zu gelangen. "Wir verstehen sehr gut den Wunsch von Easyjet nach Gebühren-Differenzierung", betonte Schwarz. Diese müsste aber diskriminierungsfrei sein und mit den Regularien der EU übereinstimmen.

Easyjet steigert Touristenzahlen

Der Direktor des Hotels Intercontinental, Willi Weiland, betonte, dass Easyjet in den vergangenen Jahren viel zum Gästeanstieg in der Hauptstadt beigetragen habe. Die Billigfluganbieter seien ein wichtiger Faktor zu Steigerung der Touristenzahlen. Weiland wies ebenfalls die Auffassung von Easyjet zurück, der BBI sei zu groß geplant. Der Flughafen sei nicht überdimensioniert, sondern für die Zukunft ausgerichtet. Überdies werde Berlin durch den BBI auch für internationale Fluggesellschaften interessant, ergänzte Weiland. Wichtig sei es jetzt, die Bauarbeiten zügig voranzubringen.

Dem steht nach Einschätzung von Flughafenchef Schwarz nichts mehr entgegen. Die wichtigste Voraussetzung zum Bau des BBI sei mit der Genehmigung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig getroffen worden. Der Klage von Anwohnern beim Bundesverfassungsgericht gegen den Flughafenbau wegen Verletzung der Grundrechte sieht Schwarz gelassen entgegen. "Man bewegt sich da auf dünnem Eis."

Air-Berlin-Chef Hunold zeigte sich zuversichtlich, dass die Fluggesellschaften die Genehmigung zum Starten und Landen innerhalb der vom Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil festgelegten Randzeiten zwischen 5 und 6 Uhr sowie 22 und 24 Uhr erhielten. "Dann sehe ich keine Probleme mehr, den BBI wirtschaftlich zu führen."

(Von Michael Winckler, ddp)

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