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Wirtschaft: Fluglotsen: Nach den Piloten-Protesten drohen nun neue Warnstreiks

Die Tarifverhandlungen für rund 1700 Fluglotsen werden nach Angaben der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi am kommenden Dienstag in Offenbach fortgesetzt. Verhandlungsführer Klaus Eger kündigte am Donnerstag in Hamburg Warnstreiks auf mehreren deutschen Flughäfen an, falls die Gespräche mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Offenbach ohne einen zufrieden stellenden Tarifabschluss enden.

Die Tarifverhandlungen für rund 1700 Fluglotsen werden nach Angaben der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi am kommenden Dienstag in Offenbach fortgesetzt. Verhandlungsführer Klaus Eger kündigte am Donnerstag in Hamburg Warnstreiks auf mehreren deutschen Flughäfen an, falls die Gespräche mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Offenbach ohne einen zufrieden stellenden Tarifabschluss enden. Die Arbeitsniederlegungen sollen nach Angaben der Gewerkschaft jedoch einen Tag vorher angekündigt werden.

Bei den Verhandlungen wollen die Fluglotsen nach eigenen Angaben keine höheren Löhne fordern. Vielmehr solle die Arbeitsbelastung der Beschäftigten verringert werden, sagte Eger. Für einen sicheren Luftverkehr über Deutschland müsse es zusätzliche Pausen sowie längere Erholungsphasen am Radarschirm und auf den Kontrolltürmen geben. Nach Angaben von Verdi beträgt die Wochenarbeitszeit eines Lotsen je nach Flughafen zwischen 33,5 und 36 Stunden. Bei ihren Forderungen beziehen sich Fluglotsen und Gewerkschaftsvertreter auf ein arbeitswissenschaftliches Gutachten, wonach das steigende Verkehrsaufkommen der Hauptbelastungsfaktor für die Lotsen sei. Der Flugverkehr habe seit Erstellung der Studie 1998 um weitere zehn Prozent zugenommen, hieß es bei Verdi.

Ein Warnstreik der Fluglotsen wäre nicht der erste Arbeitskampf in der deutschen Luftverkehrsbranche in diesem Jahr. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) lässt derzeit ihre rund 4200 Lufthansa-Piloten über Streikmaßnahmen abstimmen. VC behält sich für die Dauer dieser Urabstimmung begrenzte Warnstreiks vor, wobei es nach Angaben der Vereinigung zu keinen Arbeitsniederlegungen während der Osterferien kommen soll.

Engpässe im Flugverkehr wird es in den nächsten Tagen aber aus einem anderen Grund geben. Von kommenden Donnerstag an gilt ein neues Luftstraßennetz. Bevor die davon erhofften Verbesserungen im Flugverkehr eintreten, rechnet die verantwortliche DFS während einer kurzen Übergangszeit erst einmal mit mehr Verspätungen. Notwendig wurde der Umbau des Netzes, weil der Flugverkehr in den vergangenen Jahr rapide zugenommen hat. Wurden 1997 rund 7,5 Millionen Flüge im europäischen Luftraum gezählt, so waren es 2000 schon 8,6 Millionen. Im Jahr 2010 wird mit etwa zwölf Millionen gerechnet.

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