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A380

© AFP

Flugmesse Farnborough: Airbus und Boeing mit Milliardenaufträgen

Sowohl die EADS-Tochter Airbus, als auch der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing profitieren von der Energiekrise. Zahlungskräftige Airlines aus arabischen Staaten zeigen sich auf der Flugmesse in England in Kauflaune.

Trotz Luftfahrtkrise haben die beiden Konkurrenten Airbus und Boeing bereits zum Auftakt der Branchenmesse in Farnborough, England, mit Milliardenbestellungen aufgetrumpft. Airlines aus arabischen Staaten mit ihren gut gefüllten Kassen durch die Öleinnahmen erteilten große Auftragspakete. Etihad Airways aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bestellte allein 100 Flugzeuge bei den beiden Herstellern im Ordervolumen (nach Listenpreisen) von 21 Milliarden Dollar (13,2 Mrd Euro).

Die Messe (bis 20. Juli) in Farnborough bei London zählt neben den Ausstellungen in Le Bourget bei Paris, Berlin und Singapur zu den wichtigsten Branchentreffs. Die Veranstalter rechnen mit über 140.000 Fachbesuchern. Mehr als 1500 Aussteller aus 29 Ländern stellten einen Rekord dar.

Airbus erhielt von Etihad ein Auftragspaket von 55 Flugzeugen. Die Order habe nach Listenpreisen einen Wert von zwölf Milliarden Dollar, berichtete Airbus am Montag. Boeing verbuchte den Unternehmensangaben zufolge von Etihad Aufträge für 45 Flugzeuge im Wert von rund neun Milliarden Dollar.

Katar auf Großeinkauf bei Airbus

Das Unternehmen aus Abu Dhabi hat nach Boeing-Angaben Verträge für 35 des 787 Dreamliners und zehn Maschinen vom Typ 777 unterzeichnet. Zudem gebe es eine Option auf 25 weitere Boeing 787 und 10 Boeing 777. Etihad Airways habe zudem die Erwerbsrechte für zehn Boeing 787 und fünf 777 erhalten. Die Flugzeuge sollen zwischen 2011 und 2020 ausgeliefert werden. Zuvor hatte Boeing von der ebenfalls arabischen Fluggesellschaft Fly Dubai einen Auftrag über 54 Flugzeuge erhalten. Die Mittelstrecken-Jets vom Typ 737 hätten nach Listenpreisen einen Wert von rund vier Milliarden Dollar.

Der bereits unterschriebene Vertrag für Airbus umfasst zehn Airbus A380, 25 Stück des A350- und 20 des A320-Modells. Zudem erwarb Etihad Airways Kaufoptionen für alle drei Flugzeugtypen. Die EADS-Tochter Airbus soll die Jets in den Jahren 2011 bis 2020 ausliefern. Airbus wird nach eigenen Angaben zudem acht Flugzeuge des Typs A330-300 an Saudi Arabian Airlines liefern. Genaue Angaben zu Auftragswert und Liefertermin gab es nicht. Branchenkenner rechnen für Airbus mit weiteren Großbestellungen auf der Messe. Voraussichtlich werde Katar ein umfangreiches Auftragspaket unterzeichnen.

Mehr als zwei Fünftel der gesamten Bestellungen kommt aus Asien

Boeing sieht die wegen Zulieferproblemen mehrmals verschobene Auslieferung seines neuen Langstreckenfliegers 787 Dreamliner nun im Zeitplan. Das Programm befinde sich "auf Kurs", sagte der Chef der Zivilflugsparte, Scott Carson, in Farnborough. Er bekräftigte, dass der Dreamliner im vierten Quartal 2008 erstmals in die Luft gehen und die erste Maschine im dritten Quartal 2009 an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) übergeben werden soll. Ursprünglich sollte der Dreamliner diesen Mai erstmals ausgeliefert werden. Die Maschine ist trotz der Schwierigkeiten das erfolgreichste Flugzeug der Konzerngeschichte mit bislang bereits rund 900 Bestellungen von 58 Fluggesellschaften.

Airbus berichtete am Montag, dass das Unternehmen auf einen hohen Auftragseingang im ersten Halbjahr von insgesamt auf 30 Milliarden Pfund (37,5 Mrd. Euro) gekommen sei. Es seien 525 Flugzeugbestellungen eingegangen. Bei Umrechnung der Order für A350-Maschinen, die in Aufträge für die breitere Variante A350XWB umgewandelt wurden, ergeben sich netto 487 Bestellungen, was der geplanten Jahresproduktion entspricht.

Von den Bestellungen aus dem ersten Halbjahr entfielen 82 auf den A350. Insgesamt liegt dieser Airbus-Typ nun mit 374 bestellten Maschinen in verschiedenen Varianten für 23 Kunden an der Spitze der Airbus-Angebotspalette. 2008 wurden zudem 335 Flugzeuge des Typs A320 sowie 105 A330 und drei Großraumjets A380 geordert. Mehr als zwei Fünftel der gesamten Bestellungen von Januar bis Ende Juni kamen aus Ländern der Asien-Pazifik-Region. (fg/dpa)

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