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Wirtschaft: Forscher: EZB muss handeln

Die meisten Ökonomen und Finanzmarktakteure gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 2,0 Prozent senken wird. Daran ändere auch die zuletzt deutlich gestiegene Geldmenge nichts, hieß es.

Die meisten Ökonomen und Finanzmarktakteure gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 2,0 Prozent senken wird. Daran ändere auch die zuletzt deutlich gestiegene Geldmenge nichts, hieß es. Mit niedrigeren Zinsen könnte die Notenbank der Belastung der Konjunktur durch den zuletzt stark gestiegenen EuroKurs entgegenwirken. Gleichzeitig würde der Zinsvorsprung gegenüber den USA geringer. Dort beträgt der Leitzins nur noch 1,25 Prozent.

„Die höheren Zinsen im Euroraum auf Grund der restriktiveren Geldpolitik sind ein wichtiger Grund für die Aufwertung des Euro“, sagte Stephen Saywell, Devisenstratege der Citigroup in London. „Wenn die EZB die Zinsen deutlich senkt, dürfte dies den Euro bis auf etwa 1,14 Dollar drücken.“ Finanzmarktstrategen versprechen sich von niedrigeren Zinsen auch einen leichten Aufwind für die Aktienkurse.

Auch der EZB-Schattenrat – ein aus 18 prominenten Bankökonomen und Wirtschaftsforschern bestehendes Gremium – drängt auf einen großen Zinsschritt. 14 der 18 Mitglieder plädieren für eine Senkung um einen halben Prozentpunkt. Eine ähnlich große Mehrheit für einen solchen Zinsschritt gab es bislang nur im Dezember 2002, kurz bevor die EZB ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt senkte. Wegen des starken Euro korrigierte der Schattenrat seine Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten. Für 2004 erwartet der Rat statt 1,5 Prozent jetzt nur noch eine Inflationsrate von 1,3 Prozent. noh (HB)

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