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Wirtschaft: Forschungsgelder: VDMA fordert mehr Wettbewerb

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) plädiert dafür, dass staatliche Fördermittel für die Forschung weniger in konkrete Einzelprojekte fließen sollen. Mehr Mittel müßten dagegen in Verbundprojekte und indirekte Maßnahmen, etwa in Projekte zur Stärkung der wissenschaftlichen Infrastruktur fließen.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) plädiert dafür, dass staatliche Fördermittel für die Forschung weniger in konkrete Einzelprojekte fließen sollen. Mehr Mittel müßten dagegen in Verbundprojekte und indirekte Maßnahmen, etwa in Projekte zur Stärkung der wissenschaftlichen Infrastruktur fließen. "Dies hilft allen und führt nicht zu Wettbewerbsverzerrungen", sagte Manfred Wittenstein, Vorsitzender des VDMA-Ausschusses Forschung und Innovation bei der Vorstellung der forschungspolitischen Positionen des Verbandes. Die staatliche Förderung erfasse nicht alle Unternehmen - im Gegensatz etwa zu einer Steuerreduzierung. "Wir sind der Meinung: Wer weniger Steuern zahlt, kann eher auf eine direkte Förderung verzichten", sagte Wittenstein. Der technologische Fortschritt und die kürzer werdenden Innovationszyklen erforderten ein effizientes Innovationssystem. "Wir wünschen uns eine Stärkung der eigenen Finanzkraft der Unternehmen." Denn staatlich geförderte Forschungsprojekte seien im Vergleich zu unternehmensinterner Forschung und Entwicklung meist langwierig. Bei der staatlich geförderten Grundlagenforschung wünscht sich der VDMA statt der Finanzierung bestimmter Forschungslinien einen Wettbewerb der Themen und einen anschließenden Wettbewerb der Forschungsnehmer.

Von der europäischen Projektförderung profitierten kleine und mittelständische Unternehmen nur wenig, sagte Hjalmar Kuntz, Mitglied des VDMA Forschungsausschusses. "Die Mittel sind da, aber das Zeremoniell ist nicht geeignet für kleine und mittlere Unternehmen." Die Bewerbung um diese Fördermittel sei zu komplex und kostspielig. Um künftig breitere Kreise der Industrie an der europäischen Forschungsförderung teihaben zu lassen, schlägt der VDMA die Einführung einer europäischen industriellen Gemeinschaftsforschung nach deutschem Vorbild vor. Denn der beschäftigungsstärkste Industriezweig Deutschlands ist vorwiegend mittelständisch strukturiert. Über 80 Prozent der Betriebe haben weniger als 200 Mitarbeiter. In den 6000 Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus arbeiten 930 000 Beschäftigte.

Aus der Sicht des VDMA macht europäische Forschungsförderung vor allem in der kostenintensiven Grundlagenforschung Sinn. Im laufenden 5. Rahmenprogramm der EU stehen pro Jahr sechs Milliarden Mark für Forschungsföderung zur Verfügung, das entspricht etwa der Hälfte des nationalen deutschen Etats.

vis

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