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Telefone im Test: Frei sprechen

Aktuelle Schnurlosmodelle arbeiten mit geringerer Sendeleistung. Das senkt die Strahlenbelastung, kann aber den Empfang stören.

Kaum jemand telefoniert heute noch mit einem kabelgebundenen Telefon. Schnurlose Geräte sind einfach praktischer. Zu beachten ist dabei, dass seit Januar 2009 der Betrieb von analogen Modellen bestimmter Klassen verboten ist. Die dadurch freigewordenen Frequenzen werden mittlerweile von Mobilfunkanbietern genutzt. Wer noch mit Geräten der Kategorie CT1+ und CT2 telefoniert, sollte schnell umrüsten. Bei Benutzung eines solchen alten Schnurlostelefons droht eine Ordnungsstrafe. Um welchen Standart es sich handelt, steht in der Regel in der Gebrauchsanweisung.

Zulässig ist weiterhin der 1992 eingeführte Standard Dect (Digital Enhanced Cordless Telecommunications). Was die aktuellen schnurlosen Telefone dieser Klasse taugen, hat die Stiftung Warentest untersucht.

Getestet wurden 16 Produkte für das analoge Festnetz, davon alle bis auf das Gerät von Tiptel mit Anrufbeantworter. Ein Gerät besteht in der Regel aus dem mobilen Telefonhörer und einer festen Basisstation. Das Ergebnis: Insgesamt wurden sieben Modelle mit "gut" bewertet, neun Mal gab es ein "befriedigendes" Urteil. Keines der Geräte, die zwischen 35 und 100 Euro kosten, fiel durch.

Testsieger gibt es gleich zwei. Von Panasonic das Modell KX-TG8321GB für 80 Euro und das Siemens Gigaset S685 für 100 Euro. Das ist gleichzeitig auch das teuerste Gerät im Test. Für das Panasonic-Telefon spricht laut Testurteil der bessere Klang beim Telefonieren. Das Siemens-Gerät sei dagegen vielseitiger. Wem es jedoch nur auf die Basisfunktionen ankommt, der erhält laut Stiftung Warentest auch mit dem einfacheren Panasonic KX-TG7321GS ein "gutes" Schnurlostelefon für 40 Euro.

Die Tester begrüßen bei allen Modellen im Test die Fortschritte beim Thema "Elektrosmog". Im Gegensatz zur vorherigen Generation arbeiten alle mit einer deutlich geringeren Sendeleistung. Damit sinkt auch die Strahlenbelastung. Im besten Fall liegen die Funkimpulse nun bei 50 statt der erlaubten 250 Milliwatt.

Kritisiert wurde bisher vor allem, dass die Basisstation im Bereitschaftsmodus (Standby) dauerhaft funkt. Bei allen getesteten Schnurlostelefonen schaltet diese nun ihren Sender ab, wenn das Mobilteil zum Aufladen hineingesteckt wird. Beim Betrieb mit mehreren Mobilteilen funktioniert das allerdings nicht. Einige der Schnurlosen bieten daher eine Leistungsreduktion im Standby, das heißt, die Basis sendet dann nur beim Telefonieren. Das Mobilteil arbeitet bei gutem Empfang bei fast allen getesteten Schnurlostelefonen mit verringerter Leistung, zum Beispiel bei Gesprächen unmittelbar neben der Basisstation.

Bei acht der geprüften Modelle gibt es einen schaltbaren Modus zur Reduzierung der Leistung. Wird dieser per Menübefehl angeschaltet, überträgt das Telefon meistens mit verringerter Leistung. Nachteil dieser Funktion: An den Reichweitengrenzen des Telefons kann es zu Störungen kommen. Gesprächsaussetzer und -abbrüche drohen zum Beispiel beim Telefonieren im Keller oder am Rande eines großen Grundstücks.

Esther Wiemann

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