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Wirtschaft: Früherer IBM-Managermuss in Haft Erstes Urteil im Galleon-Fall

New York - Er ging fremd und verriet seiner Freundin Firmengeheimnisse. Das kostet den früheren IBM-Manager Robert Moffat (54) nicht nur seinen Ruf, sondern sechs Monate in Haft und eine Geldstrafe von 50 000 Dollar.

New York - Er ging fremd und verriet seiner Freundin Firmengeheimnisse. Das kostet den früheren IBM-Manager Robert Moffat (54) nicht nur seinen Ruf, sondern sechs Monate in Haft und eine Geldstrafe von 50 000 Dollar. Dazu hat ihn das Bundesgericht in Manhattan (New York) am Montag verurteilt. Das Ersuchen des Anwalts, die Haftstrafe in Zivildienst und Bewährung umzuwandeln, lehnte Richterin Deborah Batts ab. Wirtschaftskriminalität sei genauso schädlich für die Gesellschaft wie Drogenhandel und Gewalt, sagte sie. Im Beisein seiner Frau und Kinder sagte Moffat unter Tränen: „Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen, der mich mein ganzes Leben lang verfolgen wird. Ich allein bin verantwortlich für mein Handeln.“

Es war das erste Urteil in einem der spektakulärsten Insiderfälle an der Wall Street. Die Justiz hatte ein Netz von ehemaligen Börsenhändlern, hochrangigen Managern und Anwälten aufgedeckt, die börsenrelevante Informationen untereinander ausgetauscht haben sollen und so früher als der restliche Markt über Quartalsberichte oder interessante Fusionspläne von Unternehmen Bescheid wussten. Im Mittelpunkt der Affäre stehen der Hedgefondsgründer Raj Rajaratnam und seine Geschäftspartnerin Danielle Chiesi – Moffats Freundin. An Chiesi, die bei dem früheren Bear-Stearns-Hedgefonds New Castle Funds LLC arbeitete, habe Moffat vertrauliche Informationen über den Chip-Hersteller Advanced Micro Devices Inc und die chinesische Lenovo Group Ltd weitergegeben. Moffat saß damals im Aufsichtsrat von Lenovo, IBMs früherer PC-Sparte.

Moffat ist einer der zwölf Angeklagten, die sich in der Affäre für schuldig bekannt haben. Insgesamt laufen 21 Strafverfahren im Galleon-Fall. Die Verfahren gegen Rajaratnam und Chiesi sollen 2011 beginnen. Moffat war im Oktober vergangenen Jahres festgenommen worden. Im März hatte er sich für schuldig bekannt. Für die Weitergabe seines Insiderwissens an Chiesi habe Moffat kein Geld bekommen, sagten die Anwälte. Walter Pfaeffle

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