zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Fünf Milliarden von den Mitarbeitern

Von Alfons Frese Was machen die Mechaniker? Verzichten sie auf Geld oder treiben sie die zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt in den Konkurs?

Von Alfons Frese

Was machen die Mechaniker? Verzichten sie auf Geld oder treiben sie die zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt in den Konkurs? Bis auf die Mechaniker haben alle Beschäftigtengruppen der United Airlines ihren Verzicht erklärt: Bis 2008 sollen die 84000 Mitarbeiter von ihrem Lohn einen Sanierungsbeitrag von 5,2 Milliarden Dollar leisten. Diese gigantische Summe macht deutlich, in welcher Lage sich die USAirlines befinden. Die acht großen Gesellschaften fliegen in diesem Jahr mehr als sieben Milliarden Dollar Verlust ein, 2001 waren es 7,5 Milliarden Dollar und 2003 wird vermutlich auch nicht viel besser. Auf der einen Seite sinken die Einnahmen, weil nach dem 11. September die Passagierzahlen deutlich gesunken sind, auf der anderen Seite steigen die Ausgaben, weil nach dem 11. September der Sicherheitsaufwand enorm gestiegen ist; rund vier Milliarden Dollar gibt die Branche dieses Jahr dafür aus. Schließlich belasten die hohen Energiepreise und die schwache Konjunktur – immer weniger Geschäftsreisende sind unterwegs. Ein Krieg im Irak würde die Branche in weitere Turbulenzen stürzen und die Sanierung der Unternehmen verzögern. Bestenfalls. Allein United Airlines macht jeden Tag acht Millionen Dollar Verlust. Flüge werden gestrichen, Flugzeuge stillgelegt und bis 2004 rund ein Fünftel der Arbeitsplätze gestrichen. Ob das reicht? Am heutigen Montag ist eine Zinszahlung über 375 Millionen Dollar fällig, die United aber nur zahlen kann, wenn es eine staatliche Kreditgarantie gibt. Die wiederum gibt es nur, wenn die United-Mitarbeiter auf Milliarden verzichten, also auch die Mechaniker mitspielen. Wenn alles klappt, soll United in zwei Jahren wieder Gewinn machen.Wenn die Welt einigermaßen friedlich bleibt.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false