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Eine Rechnung mit Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer liegt auf der Speisekarte eines Restaurants. (Symbolbild)

© dpa/Sina Schuldt

Gastronomie und Einzelhandel: Unternehmen wollen Preise erhöhen

Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung hat tausende Firmen befragt - vor allem die Gastronomen wollen Anfang 2024 die Preise anheben. Aber auch im Einzelhandel kann es teurer werden.

Die Verbraucher in Deutschland könnten Anfang 2024 stärker zur Kasse gebeten werden: In den kommenden Monaten wollen wieder mehr Unternehmen ihre Preise erhöhen. Das Barometer für deren Preiserwartungen kletterte im Dezember auf 19,7 Punkte, von 18,1 Zählern im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilte. „Damit dürfte der Rückgang der Inflationsraten vorerst ins Stocken geraten“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Insbesondere bei den konsumnahen Dienstleister sind die Preiserwartungen kräftig gestiegen - und zwar auf 37,3 Punkte, nach 25,5 Punkten im November. Vor allem die Gastronomen wollen die Preise spürbar erhöhen: Hier schnellte das Barometer im Dezember auf 87,6 Punkte nach oben, nach 45,9 Zählern im Vormonat. Ab Januar läuft die infolge der Corona-Krise und steigender Energiepreise wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gesenkte Mehrwertsteuer auf Speisen aus. Dann werden wieder 19 statt sieben Prozent fällig.

Aber auch die Einzelhändler planen wieder vermehrt Preisanhebungen“, betonten die Ifo-Forscher. In der Industrie wollen ebenfalls wieder mehr Unternehmen ihrer Preise anheben. Hier legte das Barometer um einen Zähler auf 3,6 Punkte zu.

„Im Baugewerbe hat sich der Abwärtstrend bei den Preisen weiter verlangsamt“, hieß es. Dort stiegen die Preiserwartungen auf minus 1,0 Punkte, von minus 4,2 im November.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium gibt noch keine Entwarnung bei der Inflation. Zwar stiegen die Verbraucherpreise im November mit 3,2 Prozent so langsam wie seit rund zweieinhalb Jahren nicht mehr. „Für die nächsten Monate ist infolge der preisdämpfenden Maßnahmen im Vorjahr mit einem vorübergehenden, basisbedingten Anstieg der Preissteigerungsraten zu rechnen“, heißt es im aktuellen Monatsbericht des Ministeriums. (Reuters)

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