zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Gefragte Beteiligungen

Finanzinvestoren setzen noch mehr auf Deutschland

Berlin - Finanzinvestoren haben im vergangenen Jahr in Deutschland rund 3,6 Milliarden Euro investiert und damit rund 20 Prozent mehr als 2005. Zum Jahresende belief sich das gesamte verwaltete Kapital der Gesellschaften auf 28,7 Milliarden Euro.

Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) berichtete am Dienstag in Berlin, die meisten Gelder seien in die Dienstleistungsbranche geflossen (42,7 Prozent) gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau (18,5 Prozent). Meist wurden Beteiligungen oder der Ausbau bestehender Unternehmen finanziert, nur ein geringer Teil der Mittel (6,4 Prozent) floss in den Aufbau von Jungunternehmen oder in Gründungsprojekte. Insgesamt wurde in fast 1000 Unternehmen investiert. Innerhalb Deutschlands dominierte Bayern mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent der investierten Gelder.

Der BVK verwies darauf, dass Beteiligungsgesellschaften vor allem kleine und mittlere Firmen mit Geld versorgen. Mehr als drei Viertel der 2006 finanzierten Unternehmen hätten weniger als 100 Beschäftigte und 72 Prozent einen Umsatz von weniger als 10 Millionen Euro. Die 2006 mit „Private Equity“ finanzierten Firmen beschäftigten 288 500 Mitarbeiter, und erwirtschafteten Umsätze von 47,3 Milliarden Euro, sagte der Vorstandsvorsitzende des BVK, Thomas U.W. Pütter.

Die eingesammelten Mittel seien auf 2,8 Milliarden Euro etwas zurückgegangen und für die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft ein eher kleiner Betrag im Vergleich zu den deutlich höheren Summen in anderen Industrienationen, sagte Pütter. Der BVK fordere, das geplante Unternehmensbeteiligungsgesetz („Private-Equity-Gesetz“) müsse mehr steuerliche Anreize schaffen. Zugleich seien Nachbesserungen an der Unternehmenssteuerreform nötig. Der BVK fordert unter anderem die steuerliche Gleichbehandlung der Private-Equity- Fonds mit Direktinvestoren in Firmen, steuerliche Anreize in diesem Bereich, etwa bei Vergütungssystemen und den Abbau von Besteuerungsnachteilen ab einer bestimmten Beteiligungsmarke. Risiken bestünden auch in Verbindung mit der geplanten Unternehmenssteuerreform. dr

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false