zum Hauptinhalt
Auch der Markt für Gewerbeflächen zieht in Berlin merklich an.

© dpa

Gefragter Lebensraum: Alle Welt kauft Berliner Immobilien

Das Geschäft mit Immobilien und Bauland in Berlin boomt. Knapp elf Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr beim Grundstückshandel umgesetzt, über ein Viertel mehr als im Jahr 2010. Die Stadt profitiert davon.

Das starke Wachstum entlastet den notleidenden Landeshaushalt. Die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer, die bei jedem Immobilienverkauf fällig wird, stiegen nach Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen 2011 im Vergleich zum Vorjahr um fast 100 Millionen Euro – auf insgesamt 485 Millionen Euro.

Der positive Trend hält auch in den ersten beiden Monaten dieses Jahres an. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen lagen die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer im Januar und Februar bereits bei 89 Millionen Euro, zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ob sich die Investoren noch schnell Grundstücke sichern wollen, bevor am 1. April die geplante Erhöhung der Grunderwerbsteuer von 4,5 auf fünf Prozent in Kraft tritt, wollte man beim Senat nicht kommentieren.

Die neuesten Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte bestätigen jüngst veröffentlichte Berichte von Analysten der Investitionsbank Berlin. Doch anders als die Marktbeobachter greift der Gutachterausschuss ausschließlich auf die Beträge aus den notariell beurkundeten Kaufverträgen zurück. Die Ergebnisse des Berichtes gelten deshalb als genaues Abbild des Markts.

Besonders stark wuchs den Gutachtern zufolge das Geschäft mit Mietwohnhäusern. Mehr als 1000 Objekte wechselten den Eigentümer, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Noch viel stärker als die Zahl der Wohnhäuser wuchs der Geldumsatz bei deren Handel, um rund 45 Prozent. Experten zufolge weist dies auf steigende Durchschnittspreise für Mietwohnhäuser hin. Eine ähnliche Entwicklung stellen die Gutachter auch im Handel mit gemischt genutzten Wohn- und Geschäftshäusern fest. Die Zahl der verkauften Objekte stieg um zehn Prozent, das dabei umgesetzte Geld um 28 Prozent. Das anhaltende Interesse von Investoren an Wohnimmobilien ist auf die steigenden Mieten in Berlin zurückzuführen. Weil die Zahl der Haushalte stärker wächst als die Zahl neu gebauter Wohnungen, stiegen die Mieten der bezugsfreien Wohnungen nach einem jüngst veröffentlichten Bericht der Gesellschaften GSW und CBRE um fast acht Prozent.

Das kräftige Wachstum am Berliner Immobilienmarkt hat nach Angaben des Gutachterausschusses auch den Handel mit Büro- und Geschäftshäusern erfasst. 232 Objekte mit einem Wert von zusammen mehr als 1,5 Milliarden Euro wechselten den Eigentümer, Das entspricht einem Plus beim Umsatz von 500 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false