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Foto: p-a/dpa

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Generationswechsel: Schlecker macht Platz

Firmengründer Anton Schlecker hat seinen Kindern Lars und Meike die Verantwortung für den Außenauftritt des Unternehmens übertragen.

Ehingen - Die Drogeriekette Schlecker leitet den Generationswechsel an der Unternehmensspitze ein. Firmengründer Anton Schlecker habe seinen Kindern Lars und Meike die Verantwortung für den Außenauftritt des Unternehmens übertragen, wie ein Sprecher am Freitag in Ehingen erklärte. Offiziell bleibt der 66-jährige Anton Schlecker zwar Alleineigentümer, allerdings sollen seine Kinder bereits die treibenden Kräfte bei der Neuausrichtung der Drogeriemarktkette in der jüngsten Vergangenheit gewesen sein.

In den nächsten eineinhalb Jahren wollen sie 230 Millionen Euro investieren, um das Erscheinungsbild der Geschäfte moderner zu gestalten und den Markenauftritt aufzufrischen.

Schlecker ist nach eigenen Angaben zwar mit 7,2 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr Marktführer unter den europäischen Drogeriemärkten. Allerdings gingen die Erlöse seit 2004 beständig zurück, wie Anton Schlecker zu Jahresbeginn selbst einräumte. Auch wenn das Unternehmen selbst keine Zahlen zum Erfolg oder Misserfolg veröffentlicht, wird in der Branche seit Jahren über steigende Verluste spekuliert.

Um diese Entwicklung zu drehen, treiben Lars und Meike Schlecker nun ein Investitionsprogramm voran. Anton Schlecker soll zuletzt kaum Geld in die Modernisierung seiner Filialen gesteckt haben. Während Konkurrenten wie dm oder Rossmann ihre Geschäfte großzügig und hell gestaltet haben, sind die weit mehr als 10 000 Schlecker-Filialen größtenteils klein. Zudem gelten sie als unübersichtlich und schlecht beleuchtet.

An diesem Punkt wollen die beiden Kinder des Firmengründers nun ansetzen. Das neue Einkaufskonzept solle dafür sorgen, dass sich der Kunde wohlfühle: „Mit viel Licht, breiten Gängen und freundlichen Farben“, heißt es in einer Schlecker-Mitteilung.

In der Branche gilt dieser Schritt als längst überfällig, denn im Prinzip ziehe Schlecker durch diesen Schritt nur mit der Konkurrenz gleich. Selbst Lars Schlecker räumte in einem Interview mit dem „Manager Magazin“ ein: „Klar, es hätte auch früher passieren können. Aber es kommt definitiv nicht zu spät.“

Von einem Stabwechsel in der Unternehmensführung wollen die Kinder von Anton Schlecker allerdings nichts wissen. „Es ist kein Wechsel und kein Rückzug der Eltern“, sagte Lars Schlecker. „Wir entscheiden immer gemeinsam als Familie.“ dpa

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