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Wirtschaft: Gesucht: der direkte Draht zum Kunden (Kommentar)

Bei der Deutschen Telekom schmelzen Umsatz und Gewinn. Der Wettbewerb macht dem Ex-Monopolisten zu schaffen.

Bei der Deutschen Telekom schmelzen Umsatz und Gewinn. Der Wettbewerb macht dem Ex-Monopolisten zu schaffen. Das ist keine Überraschung, sondern politisch so gewollt. Jetzt kommt es vielmehr darauf an, die sinkenden Erlöse im Festnetz durch andere Geschäftsbereiche auszugleichen und möglichst wieder zu wachsen. Das Geschäft mit der Sprachtelefonie aber ist längst kein Wachstumsmarkt mehr. Dazu kommt: Der Telekom droht jetzt endlich mehr Wettbewerb durch die neuen Funkfrequenzen, die die Regulierungsbehörde gerade vergeben hat. Über diese Frequenzen können die Konkurrenten Teilnehmer drahtlos an ihre Netze anschließen, ohne dazu die Anschlussleitungen der Telekom mieten zu müssen. Neue Konkurrenz droht vom TV-Kabelnetz, das die Telekom verkaufen will. Durch beide Entwicklungen könnte die Telekom erstmals Kunden in nennenswerter Zahl vollständig an die Konkurrenz verlieren. Der direkte Draht zum Kunden aber ist immer noch einer der wichtigsten Schätze in der Branche. Noch wird die Telekom durch die Milliardeninvestitionen, die die Wettbewerber für den direkten Draht zum Kunden machen müssten, geschützt. Doch lange wird diese Barriere nicht halten. Schon drängen die Telekommunikationsunternehmen aus dem In- und Ausland in den Markt, die das Geld aufbringen können und diese Investitionen bezahlen werden. Die Telekom muss handeln und sich entwickeln, wenn sie im Deutschland-Geschäft in den kommenden Jahren die Aktionäre mit guten Zahlen beeindrucken will. Dazu muss sie ihre Hoffnungsträger, das Mobilfunk- und das Online-Geschäft, entwickeln. Sie muss ihren Kunden einen kompetenten, schnellen und vollständigen Katalog von Leistungen bieten. Noch hat sie den entscheidenden Vorteil, überall präsent zu sein.

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