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Gesundheit: Krankenstand erstmals stabil

Im Jahr 2005 haben sich die Deutschen so selten krank gemeldet wie nie zuvor seit Einführung der Lohnfortzahlung. Doch der Tiefpunkt scheint erreicht. Nach jahrelangem Rückgang stagniert der Krankenstand.

Hamburg - Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) ist der Krankenstand in Deutschland im vergangenen Jahr fast gleich geblieben. Die fast 2,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen fehlten 2005 durchschnittlich 11,21 Tage, das waren 0,04 Tage mehr als im Vorjahr. Frauen fehlten mit 12,4 Tagen zwei Tage länger als Männer, teilte die TK am Mittwoch in Hamburg mit. Der Krankenstand blieb bei einer Steigerung um ein Hundertstel Prozent auf 3,06 Prozent praktisch unverändert.

Die negative Spitze der TK-Statistik nimmt Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 13,3 Fehltagen je Erwerbsperson ein. Den geringsten Krankenstand gab es 2005 in Baden-Württemberg. Dort fehlte jeder Beschäftigte statistisch nur 9,3 Tage.

Nach offiziellen Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sank der Krankenstand im Laufe des Jahres 2005 von 3,4 Prozent auf den historischen Tiefstand von 3,3 Prozent. Dies bedeute, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag nur noch gut 907 000 Pflichtversicherte krankgeschrieben waren.

Damit setzte sich ein Trend fort, der bereits in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachten war: In den 70er Jahren lag der Krankenstand noch über fünf Prozent. Bis Ende der 90er Jahre sank die Zahl auf Werte knapp über der Vier-Prozent-Marke, die im Jahr 2003 erstmals unterschritten wurde.

Die Kassen sparten dadurch nach Ministeriumsangaben allein in den ersten neun Monaten des Jahres 358 Millionen Euro Krankengeld. Auch die Arbeitgeber würden durch den niedrigen Krankenstand entlastet: Schon 2004 seien die Kosten für die Lohnfortzahlung um rund eine Milliarde Euro vermindert worden. Dieser Trend habe sich - wenn auch auf geringerem Niveau - im vergangenen Jahr noch fortgesetzt, scheint aber nun durchbrochen. (tso/dpa)

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