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Wirtschaft: Geteiltes Echo auf neue Mitsubishi-Allianz

Die Anleger haben positiv auf den Einstieg von DaimlerChrysler bei Mitsubishi reagiert. An der Frankfurter Börse legte die Aktie der DaimlerChrysler AG am Montagvormittag gegen den Trend zunächst um 1,50 Prozent auf 71,25 Euro zu.

Die Anleger haben positiv auf den Einstieg von DaimlerChrysler bei Mitsubishi reagiert. An der Frankfurter Börse legte die Aktie der DaimlerChrysler AG am Montagvormittag gegen den Trend zunächst um 1,50 Prozent auf 71,25 Euro zu. Mitsubishi Motors gewannen an der Stuttgarter Börse 13,41 Prozent auf 4,65 Euro. Im Handelsverlauf schmolzen die Gewinne der DaimlerChrysler-Aktie allerdings wieder zusammen: Mit 70,05 Euro (minus 0,2 Prozent) ging sie aus dem Handel.

Peter Worel, Analyst der Bayerischen Landesbank, bewertete den Schritt als sehr positiv für DaimlerChrysler. Zum einen erhöhe sich damit die Präsenz in Asien deutlich. Außerdem erhalte DaimlerChrysler dank gemeinsamer Plattformen und Produktionsteile die Möglichkeit, einen viersitzigen Smart kostengünstiger auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus werde DaimlerChrysler dank des Einstiegs bei Mitsubishi bis zum Jahre 2008 den Flottenverbrauch deutlich verringern, wie es die Europäische Union fordere.

Worel zufolge verfügt DaimlerChrysler über genügend genehmigtes Kapital und kann auf vorhandene Aktien zurückgreifen, um das Engagement zu finanzieren. Sollte doch eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden, könne dies den Aktienkurs vorübergehend drücken.

Dagegen beurteilte die Investmentbank Merrill Lynch den Einstieg von DaimlerChrysler bei Mitsubishi skeptisch. Beide Konzerne hätten viele Fehler bei der internationalen Expansion gemacht, erläuterte der Autoanalyst Takaki Nakanishi in Tokio. Sowohl Mitsubishi als auch DaimlerChrysler seien nicht zielgerichtet vorgegangen und müssten jetzt mit den Resten auf dem Markt vorlieb nehmen.

Die erste Wahl wäre Honda gewesen, der Konzern stehe aber nicht zur Verfügung, sagte Nakanishi. Die Stuttgarter müssten jetzt eine hohe Prämie dafür zahlen, dass sie zu lange gewartet hätten. Allerdings sei Mitsubishi nicht die schlechteste Alternative, und 2,1 Milliarden Euro (rund 4,2 Milliarden Mark) seien für DaimlerChrysler nicht übermäßig viel. Zum Hauptproblem könne nach Nakanishis Worten die Führung des gemeinsamen Geschäftes werden. Mitsubishi wolle die Autosparte abspalten und gleichzeitig die Kontrolle über die Holding- struktur behalten. Die Frage sei, ob DaimlerChrysler dies akzeptiere.

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