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Wirtschaft: Gewerkschaft droht der Bahn mit Streik

Berlin Der Deutschen Bahn droht im Herbst ein Konflikt mit ihren Beschäftigten. Längere Arbeitszeiten seien „ein Tabuthema“, sagte Norbert Hansen, Vorsitzender der größten Eisenbahn-Gewerkschaft Transnet, am Dienstag in Berlin.

Berlin Der Deutschen Bahn droht im Herbst ein Konflikt mit ihren Beschäftigten. Längere Arbeitszeiten seien „ein Tabuthema“, sagte Norbert Hansen, Vorsitzender der größten Eisenbahn-Gewerkschaft Transnet, am Dienstag in Berlin. Am Mittwoch beginnen die Tarifverhandlungen für 150000 Beschäftigte zwischen den Gewerkschaften und den Bahn-Arbeitgebern in Siegburg. Außerdem verlangte Hansen einen Verzicht auf Kündigungen auch in den kommenden Jahren. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, könne es im Herbst zu einem Arbeitskampf kommen.

Die Deutsche Bahn plant, die Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden zu verlängern. Außerdem sollen Zulagen gestrichen und Betriebspausen stärker auf die Arbeitszeit angerechnet werden. Nur wenn auf diese Weise die Personalkosten sinken und der Konzern im Wettbewerb mit Privaten erfolgreicher agieren kann, will die Bahn eine über dieses Jahr hinausgehende Beschäftigungsgarantie geben.

Transnet lehnt die Kopplung von Arbeitszeit und Beschäftigungsgarantie ab. „Die Mitarbeiter brauchen das Vertrauen, dass ein möglicher Börsengang nicht auf ihre Kosten geht“, sagte Hansen. Deshalb müsse der Beschäftigungspakt vor Jahresende verlängert werden. Außerdem sei ein Flächentarifvertrag nötig. Eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche lehnte er ab. Eine Erhöhung der Arbeitszeit auf „40 bis 44 Stunden“ sei gleichbedeutend mit einer Lohnsenkung von bis zu 20 Prozent. Über flexible Arbeitszeiten etwa im Sinne von Arbeitszeitkonten oder für Altersteilzeitregelungen ließe Transnet allerdings mit sich reden.

Die Personalkosten spielten im Wettbewerb kaum eine Rolle. Denn im Fernverkehr sei die Bahn nahezu Monopolist, und im Regionalverkehr liege der Kostennachteil der Bahn lediglich „bei 0,x Prozent“, sagte Hansen. Vielmehr sei die schlechte Betriebsplanung der Bahn dafür verantwortlich, dass die Produktivität bei dem Ex-Staatsunternehmen geringer sei als bei Konkurrenten wie etwa Connex.

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