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Wirtschaft: Gewerkschaft will Jobabbau bei Henkel verhindern

„Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen“ / Betriebsrat kritisiert hohes Tempo des Konzernumbaus

Düsseldorf - Die Gewerkschaft IG BCE stellt die Sparpläne des Henkel-Vorstands infrage, die den Abbau von bundesweit 1000 Arbeitsplätzen und den Rückzug aus dem ostdeutschen Standort Genthin vorsehen. „Über den Stellenabbau bei Henkel ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen“, sagte Michael Vassiliadis, Mitglied des IG-BCE-Hauptvorstandes und des Henkel-Aufsichtsrats, am Dienstag. Die angekündigte Verlagerung der Waschmittelproduktion aus dem Werk Genthin sei mit der sozialen Verantwortung des Konzerns nicht in Einklang zu bringen. Zwar müsse Henkel ständige Anstrengungen unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, mit simplem Arbeitsplatzabbau sei dies aber nicht zu machen. „Ganz im Gegenteil, Arbeitsplatzabbau ist kontraproduktiv“, sagte der Vertreter der IG Bergbau, Chemie, Energie. Ein Konzernumbau müsse sozialverträglich und in jedem Fall ohne Kündigungen erfolgen. Ein Konzernsprecher hatte am Vortag erklärt, betriebsbedingte Kündigungen seien im Einzelfall nicht völlig ausgeschlossen. „Sprudelnde Gewinne und Kündigungen passen nicht zueinander“, sagte Vassiliadis.

Auch der Betriebsrat kritisierte das Vorgehen der Konzernführung. „Dass insbesondere mit einer hohen Geschwindigkeit an die Dinge herangegangen wird, ist nicht immer positiv beim Erzielen von Ergebnissen“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Winfried Zander.

Bereits im Februar hatte Henkel angekündigt, weltweit 3000 Stellen in allen Unternehmensbereichen und Funktionen abzubauen. In Deutschland könnten bis zu 600 Mitarbeiter betroffen sein, hatte der inzwischen abgetretene Konzernchef Ulrich Lehner damals gesagt. „Das zunehmend härtere Wettbewerbsumfeld und der steigende Kostendruck“ ließen dem Unternehmen keine andere Wahl. Zugleich hatte Lehner einen Gewinnanstieg von acht Prozent auf 941 Millionen Euro für 2007 verkündet. Inzwischen hat Lehners bisheriger Stellvertreter Kasper Rorsted die Führung des Konzerns übernommen. Tsp/dpa

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