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Wirtschaft: Gewinneinbruch bei SAP und IBM

Sinkende Einnahmen aus Softwarelizenzen und Verluste aus der Beteiligung an seinem US-Partner Commerce One haben das Ergebnis des Softwarkonzerns SAP deutlich gedrückt. Der Gewinn sank im ersten Quartal um 40 Prozent auf 65 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Sinkende Einnahmen aus Softwarelizenzen und Verluste aus der Beteiligung an seinem US-Partner Commerce One haben das Ergebnis des Softwarkonzerns SAP deutlich gedrückt. Der Gewinn sank im ersten Quartal um 40 Prozent auf 65 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz stieg dagegen um neun Prozent auf 1,66 Milliarden Euro.

Den Technologie-Unternehmen macht die anhaltend schwache Konjunktur zu schaffen. Noch immer halten sich die Unternehmen mit Investitionen in neue Computer, Software und den zugehörigen Dienstleistungen zurück. Branchenexperten hatten zuletzt gehofft, dass sich Unternehmen wie IBM oder SAP wegen ihrer starken Marktposition von dem Negativtrend abkoppeln können. Diese Hoffnung wurde zerstört, als IBM vor elf Tagen eine Gewinnwarnung meldete. Der Kurs vieler Technologiewerte gab daraufhin deutlich nach. Allein der Kurs der SAP-Aktie verlor rund 15 Prozent. "Die Gewinnwarnung von IBM hat gezeigt, dass auch Marktführer nicht sicher sind", sagt Alla Gorelova, SAP-Analystin der Privatbank Sal. Oppenheim. "Die Marktverhältnisse in der IT-Branche haben sich noch nicht sprürbar verbessert."

Stark belastet wird das SAP-Ergebnis durch seine verlustreiche US-Beteiligung Commerce One. Die Walldorfer halten 20 Prozent an dem Anbieter von Software für den elektronischen Handel und mussten 52 Millionen Euro von dessen Quartalsverlust in die eigene Bilanz übernehmen. Besonders kritisch stimmt Branchenexperten der Rückgang der Lizenzeinnahmen für Software um zwölf Prozent auf 402 Millionen Euro. Die Erlöse aus den Programmen gelten bei Softwareunternehmen als kritische Größe, weil sie weitere Einnahmen für Schulung und Beratung generieren.

SAP rechnet mit einem "deutlich stärkeren" zweiten Halbjahr und bleibt bei seiner Prognose, den Umsatz 2002 um 15 Prozent zu steigern. Ob SAP dieses Ziel erreicht, hängt nach Ansicht von SAP-Analystin Gorelova von einem Anspringen der Konjunktur ab: "Im zweiten Quartal wird sich zeigen, ob SAP seine Ziele erreichen kann."

Neuer I-Mac beflügelt Apple

Auch der weltgrößte Computerkonzern IBM musste im ersten Quartal 2002 einen drastischen Gewinnrückgang von 31,9 Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar verbuchen. Der Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwölf Prozent auf 18,6 Milliarden Dollar ab. Unternehmen in aller Welt hätten ihre Investitionen in Computer und IT-Dienstleistungen im ersten Quartal zurückgestellt, sagte der neue IBM-Chef Samuel J. Palmisano. IBM hoffe aber auf einen Aufschwung im weiteren Jahresverlauf. Die Börse reagierte gelassen auf die Zahlen, weil die Gewinnwarnung von IBM die Märkte schon vor elf Tagen schockte.

Konkurrent Apple überraschte die Analysten positiv. Der Erfolg des neuen iMac mit seinem futuristischen Flachbildschirm sorgte für einen Umsatzanstieg um vier Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank nur leicht auf 40 Millionen Dollar.

msh

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