zum Hauptinhalt

GfK-Index: Konjunktur-Wolken trüben Sommerlaune der Verbraucher

Die anhaltende Kauflust treibt den GfK-Index trotz negativer Aussichten weiter nach oben. Grund: Wegen der Mehrwertsteuererhöhung planen die Verbraucher jetzt größere Anschaffungen.

Nürnberg - Die Sommerlaune der deutschen Verbraucher wird durch Sorgen um die Konjunktur getrübt. Der am Donnerstag von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg veröffentlichte Konsumklimaindikator für August legte zwar weiter auf 8,6 Punkte nach revidiert 8,0 Punkten im Vormonat zu. Allerdings mangle es "immer mehr Verbrauchern an Vertrauen in die gesamtwirtschaftliche Entwicklung", urteilten die Experten. Grund sind unter anderem die befürchteten Belastungen durch die Gesundheitsreform. Noch sind die Verbraucher aber in Kauflaune wie nie. Angesichts der Mehrwertsteuererhöhung im kommenden Jahr planen viele Bürger laut GfK größere Anschaffungen.

Der von den Konsumforschern ermittelte Indikator zur Anschaffungsneigung stieg zum dritten Mal in Folge auf einen neuen Rekordstand. Er legte im Juli um drei Punkte auf 57,5 Punkte zu und lag damit sogar 70 Punkte über dem Wert des Vorjahres. Immer mehr Bundesbürger hielten es angesichts der Anfang 2007 anstehenden Mehrwertsteuererhöhung für ratsam, vor allem größere Anschaffungen vorzuziehen, begründete die GfK den Anstieg.

Optimistische Ostdeutsche

Bei den Erwartungen an das persönliche Einkommen ist dagegen den Angaben zufolge "immer noch kein wirklicher Aufwärtstrend erkennbar". Der Indikator stieg demnach zwar im Juli um gut fünf Punkte auf minus 3,8. Die Verluste aus dem Vormonat seien damit jedoch nur zu einem Teil wett gemacht. Der Anstieg im Juli sei zudem fast ausschließlich der positiveren Bewertung der Ostdeutschen zuzuschreiben. Die skeptische Haltung der Verbraucher begründet sich laut GfK durch die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung und die steigenden Krankenkassenbeiträge im Rahmen der Gesundheitsreform. Zudem sei weiter ungewiss, welche Belastungen aus der Entwicklung der Öl- und Benzinpreise entstünden.

Mit Sorge betrachten die Verbraucher die Entwicklung der Konjunktur. Der Indikator für die Konjunkturerwartungen fiel im Juli um knapp fünf Punkte auf 15,6 Punkte. Damit liegt er allerdings noch immer 30 Punkte über dem Vorjahreswert. Offenbar befürchteten immer mehr Konsumenten, dass die bisherigen positiven Zeichen für die Konjunktur nur von begrenzter Dauer sein dürften, erklärte die GfK. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false