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Wirtschaft: Google steigert Gewinn um ein Viertel Börse trotzdem enttäuscht wegen höherer Ausgaben

Von einigen Ausschlägen abgesehen geht es seit Monaten eher abwärts

Mountain View - Bei Google läuft das Geschäft rund. Der Suchmaschinen-Primus hat im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seinen Umsatz um fast ein Viertel auf 6,82 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) hochgeschraubt. Im gleichen Maß stieg der Gewinn auf 1,84 Milliarden Dollar. „Google hatte ein starkes zweites Quartal“, sagte Vorstandschef Eric Schmidt im kalifornischen Mountain View.

Solides Umsatzwachstum verzeichnete Google nach Angaben von Schmidt sowohl im Kerngeschäft mit Online-Werbung im Umfeld der Suchmaschine als auch in neuen Geschäftsfeldern. Bei den Anzeigen gebe es einen deutlichen Trend: Die werbenden Unternehmen steckten ihr Geld immer öfter in Internetanzeigen. Selbst Firmen, die bislang eher auf Zeitungen, Radio oder Fernsehen gesetzt haben, schwenkten um. „Wir sind zuversichtlich, was unsere Zukunft angeht.“    Die Börsianer zeigten sich allerdings unbeeindruckt und störten sich auch an der Investitionsfreude von Google. Ihnen war der Gewinn immer noch zu niedrig. Google hatte auf seinem Wachstumskurs mehr Mitarbeiter eingestellt – die Zahl stieg von 20 600 auf 21 800 – und mehr Geld in neue Produkte und die Vermarktung gesteckt. Das schmälerte das Ergebnis. Die Aktie fiel nachbörslich um vier Prozent.

Google gebe eine Menge Geld für Forschung und Entwicklung sowie für Verkauf und Marketing aus, sagte Colin Gillis, Analyst bei dem New Yorker Börsenmakler BGC Partners der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Die Ausgaben stiegen im Berichtszeitraum um 22 Prozent auf 4,46 Milliarden Dollar.

Trotz der guten Geschäfte mit Anzeigen will sich Google andere Standbeine aufbauen. Nach Schätzungen der New Yorker Marktforschung Emarketer steht dem Online-Anzeigenmarkt ab 2011 eine deutliche Abkühlung bevor. Während die Ausgaben für Online-Anzeigen in diesem Jahr noch um 16 Prozent steigen, dürfte es 2011 einen Abfall auf 8,6 Prozent geben, so die Marktforscher laut Bloomberg.

Doch Google-Chef Schmidt will sich nicht beirren lassen. Erst jüngst übernahm Google einen Spezialisten für die Suche nach billigen Flügen – der Suchmaschinenprimus will auch in diesem Bereich zur Nummer eins aufsteigen. „Wir werden weiter aggressiv investieren“, kündigte Schmidt am Donnerstag an. Ende Juni hatte das Unternehmen 30,1 Milliarden Dollar in der Kasse.  dpa

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