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Viel zu erklären hatte Apple-Großmeister Steve Jobs kürzlich bei einer Pressekonferenz zu den Antennenproblemen mit dem iPhone4. Jetzt gab es Angenehmeres zu verkünden.

© AFP

Gute Zahlen trotz iPhone-Problems: Antennen-Affäre bremst Apple zunächst nicht

Trotz "Antennagate": Der Technologiekonzern Apple präsentiert überraschend gute Zahlen und zerstreut erst einmal Sorgen vor schwachen Geschäften mit dem iPhone4.

Zudem steigerte das für seine zurückhaltende Vorhersagen bekannte Unternehmen Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Vierteljahr deutlicher als erwartet und gab seinen Aktien damit Auftrieb. Apple hob am Dienstagabend nach US-Börsenschluss seine Vorhersage für den Umsatz im laufenden vierten Quartal auf 18 Milliarden Dollar an. Analysten haben bislang 17 Milliarden erwartet. “Das ist einer der ganz wenigen Tage in der jüngeren Geschichte, an dem Apples Vorhersage über der von Experten liegt - und das in einer Zeit, in der die Investoren sich Sorgen über den Absatz beim iPhone4 machen“, sagte Analyst Yair Reiner von Oppenheimer & Co. “Apple sendet ein starkes Signal, dass sie die Dinge anders sehen.“

Bei der in den USA als “Antennagate“ bezeichnete Affäre geht es um Empfangsprobleme bei dem iPhone4, wenn die Geräte in einer bestimmten Weise in der Hand liegen. Apple-Chef Steve Jobs persönlich hatte dies als branchenweites Problem bezeichnet, was Rivalen wie der Blackberry-Hersteller Research in Motion und Samsung Electronics aber zurückwiesen.

Der für das operative Geschäft zuständige Apple-Manager Tim Coook wollte nicht sagen, ob “Antennagate“ den iPhone4-Absatz beeinträchtigt hat. Die Nachfrage sei absolut überwältigend, sagte er lediglich. Apple verkaufe jedes einzelne Stück, das es bauen könne. iPhone und auch iPad würden Apple förmlich aus den Händen gerissen. Vom iPhone verkaufte Apple im dritten Quartal mit 8,4 Millionen Stück in etwa so viel wie erwartet. Das Smartphone trägt zu etwa einem Drittel des Konzernumsatzes bei. Vom im April eingeführten iPad wurden 3,27 Millionen Stück abgesetzt. Analysten gehen von künftig steigenden Zahlen aus.

Im dritten Quartal entwickelte sich vor allem das Geschäft mit Mac-Computern für Apple erfreulich. Der Technologiekonzern setzte hiervon mit 3,47 Millionen 33 Prozent mehr ab, während Experten nur 3,2 Millionen erwartet hatten. Vor allem in Asien war die Nachfrage stark.

Insgesamt steigerte Apple seinen Nettogewinn im Quartal um 78 Prozent auf 3,25 Milliarden Dollar. Je Aktie belief sich das Ergebnis auf 3,51 Dollar, Der Umsatz stieg um 61 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt pro Aktie 3,11 Dollar Gewinn und 14,75 Milliarden Dollar Umsatz erwartet. Die Brutto-Gewinnmarge betrug wie erwartet 38,1 Prozent. Dabei gab es Sorgen über steigende Kosten für Komponenten, nachteilige Wechselkurse und einer aggressiven Preisgestaltung beim iPad.

Apple-Aktien gewannen nachbörslich mehr als drei Prozent hinzu. Die Papiere hatten wegen “Antennagate“ zuletzt unter Druck gestanden, Apples Marktwert wurde um Milliarden gedrückt. (rtr)

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