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Wirtschaft: Haftverschonung für Volksbank-Chef

BERLIN (dr).Der Sprecher des Vorstandes der Berliner Volksbank, Ulrich Misgeld, ist am Dienstag auf Antrag seiner Anwälte aus der Untersuchungshaft entlassen und auf freien Fuß gesetzt worden.

BERLIN (dr).Der Sprecher des Vorstandes der Berliner Volksbank, Ulrich Misgeld, ist am Dienstag auf Antrag seiner Anwälte aus der Untersuchungshaft entlassen und auf freien Fuß gesetzt worden.Misgeld war am 5.August wegen des Verdachts des Betruges und der Untreue verhaftet worden.Sowohl der Aufsichtsrat der größten deutschen Volksbank als auch seine Vorstandskollegen hatten sich ausdrücklich hinter Misgeld gestellt und ihm ihr Vertrauen ausgesprochen.Die Verhaftung, die mit Fluchtgefahr begründet wurde, sei nicht "nachvollziehbar", hieß es damals.

Nach der Haftverschonung teilte das Instituts lediglich mit, die Berliner Volksbank sei zuversichtlich, daß "die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe nicht zu einer Anklage gegen Herrn Misgeld führen werden, sondern das Ermittlungsverfahren gegen ihn alsbald eingestellt wird".Keine Angaben wurden zur Höhe der gestellten Kaution - die Rede ist von einem Betrag in Millionenhöhe - gemacht.Eine Sprecherin wollte sich auch nicht zu der Frage äußern, ob Misgeld nun seine "normalen" Geschäfte wieder aufnimmt.

Auch ein Sprecher der Berliner Jusitizverwaltung machte keine Angaben über die Höhe der hinterlegten Summe.Er erklärte lediglich, Misgeld sei nach einem Beschluß des Amtsgerichts Tiergarten aus der Haft entlassen worden.Durch die Höhe der hinterlegten Kaution bestehe keine Fluchtgefahr mehr.Der Tatverdacht wegen Betrug und Untreue bestehe aber weiter.Die Staatsanwaltschaft wirft dem Chef der Volksbank und anderen Managern des Instituts vor, der Bauträgerfirma Euwo Kredite gewährt zu haben, obwohl sie die finanziell angeschlagene Situation der Firma gekannt habe.Dadurch habe sie Euwo bei dem Betrug von Anlegern in zwei geschlossenen Immobilienfonds unterstützt.Der Schaden für die Anleger soll sich auf rund 130 Mill.DM belaufen.Bei den Fonds handelt es sich um die ehemalige Zigarettenfabrik Dresdner Tabakmoschee und ein Bürohaus am Brunsbüttler Damm.

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