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Wirtschaft: Harter Wettkampf in der Brot- und Butterklasse Opel will mit dem neuen Astra Marktanteile zurückerobern

Frankfurt (Main) (alf). Opel tritt mit neuem Selbstbewusstsein auf.

Frankfurt (Main) (alf). Opel tritt mit neuem Selbstbewusstsein auf. Zwei Jahre nach dem Start des Sanierungsprogramms „Olympia“ ist sich die deutsche Tochter des USKonzern General Motors sicher, mit dem neuen Astra den Marktführer Volkswagen angreifen zu können. Für Opel wie VW ist die untere Mittelklasse (Golfklasse) von großer Bedeutung. Allein in Deutschland decken diese Modelle 30 Prozent des Marktes ab, entsprechend erwartet sich die Industrie von diesen Fahrzeugen wesentliche Impulse für den Gesamtmarkt. Denn in der Brot- und Butterklasse wird das Geld verdient.

Neue Modelle sind auch dringend nötig, denn Volkswagen, Europas größter Autohersteller, hat in den ersten acht Monaten dieses Jahres mit 3,26 Millionen Autos rund 1,8 Prozent weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Einen deutlichen Rückgang gab es dabei mit 7,3 Prozent in den USA. Hervorragend lief dagegen das Geschäft in China, dort stieg der VW-Absatz um 30 Prozent.

Konkurrent Opel gibt sich auf der Frankfurter Automobilausstellung selbstbewusst. Die seit zwei Jahren dauernde Sanierung zeigt erste Erfolge, vor allem in der Modellpolitik. Zur Vorstellung des neuen Astra war sogar der oberste Chef aus Detroit angereist. Rick Wagoner, Vorstandsvorsitzender von General Motors, nahm die Gelegenheit wahr, um den Mitarbeitern der deutschen Tochter auf die Schulter zu klopfen. Das Sanierungsprogramm Olympia, mit dem Opel Kapazitäten reduziert, Kosten gedrückt und die Produktivität erhöht hatte, habe „deutliche Verbesserungen“ gebracht. Aber das Wichtigste seien doch die „großartigen Autos“, die inzwischen wieder in Europa gebaut würden, lobte der GM-Boss und nannte Zafira, Vectra, Signum und Meriva. Und natürlich den Astra, mit dem die Rüsselsheimer vom kommenden Frühjahr an den VW Golf angreifen wollen. Der allerdings kommt schon in den nächsten Wochen auf den Markt.

Das beunruhigt Opel-Chef Carl-Peter Forster aber nicht. Denn mit fünf Benzinmotoren und drei Turbo-Dieseln übernehme der Astra die „Technologieführerschaft“ in seinem Segment. Den Astra gibt es als erstes als Fünftürer, danach kommt der Caravan und schließlich der Dreitürer. Forster zufolge hat Opel bei den Dieselantrieben endlich „die Lücke zum Wettbewerb geschlossen“, und Forster äußerte sich überzeugt, dass der Diesel weiter Marktanteile gewinne. Derzeit wird rund jeder vierte Neuwagen in Deutschland von einem Dieselmotor angetrieben.

Forster reklamierte für Opel „frisches Denken und frische Technik“ und ließ die Zuschauer über ein Video einen Blick in die Zukunft werfen: Mit dem bulligen Modell Insignia als Omega-Nachfolger will Opel in den nächsten Jahren auch wieder in der Oberklasse vertreten sein. Hinter dem Astra verschwand etwas die andere Neuerscheinung der Rüsselsheimer, der Vectra Caravan, bei dem Forster das „herausragende“ Ladevolumen hervorhob. Bei diesem Passat-Konkurrenten soll es vom nächsten Jahr an einen Rußpartikelfilter in Serie geben.

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