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HEIK AFHELDT trifft …: Jürgen Mäurer, CEO der Meoclinic

Berlin ist stolz auf seine vielen hervorragenden Gesundheitseinrichtungen. Das Cluster Gesundheit soll auch künftig ein kräftiger Wachstumsmotor sein.

Berlin ist stolz auf seine vielen hervorragenden Gesundheitseinrichtungen. Das Cluster Gesundheit soll auch künftig ein kräftiger Wachstumsmotor sein. Eine besonders eindrucksvolle Einrichtung findet sich mitten in der City an der Friedrichstraße. Mit der Rolltreppe geht es in der schicken Marmorhalle empor zum Empfang im fünften Stock, vorbei an Tafeln, auf denen unter den Überschriften „Konservativ, Operativ, Funktional“ die zahlreichen Leistungen der privaten Meoclinic und der Praxen aufgelistet sind.

Die freundlichen Empfangsdamen führen durch Gänge und Räume wie in einem Fünf-Sterne-Hotel zum CEO und Ärztlichen Direktor, Jürgen Mäurer. Kein weißer Kittel, sondern ein eleganter Anzug, passend zum feinen Design des Büros aus dem Atelier der Eignerin, Anne Maria Jagdfeld, und zum Anspruch der Luxusklinik. Das Konzept scheint zu funktionieren. Die ärztliche Kompetenz, die vornehme Ausstattung und der persönliche Service ziehen wohlhabende Araber und Russen, aber auch normale Privatpatienten aus Deutschland und Europa an. Die drei OPs und 45 Betten auf 4500 Quadratmetern sind gut belegt, die 50 Ärzte und 68 Mitarbeiter gut beschäftigt. Man kann auch einen Ein-Tages-Check für vielbeschäftigte Männer machen lassen.

Der Radiologe und gelernte Manager, der das Haus seit Februar 2008 leitet, verrät, was für eine Kunst es sei, „ohne öffentliches Geld doch Erfolg zu haben“ und wie gut das tue. Das Einzelkind von Ingenieur-Eltern aus Neustadt an der Weinstraße hatte sein Abitur als einziger Junge am katholischen Mädchengymnasium in Speyer gemacht. Er sei ein klassischer Widder, verrät er, „etwas scheu und relativ defensiv“. Ein bisschen Klavierspielen und ganz viel Wasserball – bis in die Bundesliga und die deutsche Juniorenmannschaft – haben ihn begeistert. Mit seiner Frau, auch Medizinerin, die er schon mit 20 gefunden hat, geht er heute noch gerne ins Wasser: zum Tauchen. Trotz seines Faibles für Literatur und Philosophie hat er als Mediziner mit Psychiatrie und Neurologie begonnen, mit 23 bereits DFG-Projekte gefahren und insgesamt mehr als 140 Publikationen veröffentlicht. Zuvor hat er in Berlin und Göttingen studiert, geforscht und gearbeitet, den MBA in Deggendorf und den Medizin-Ökonomen in Bayreuth gemacht und war Partner in einer Münchener Gemeinschaftspraxis. Dazu kamen Urlaubsvertretungen in der Schweiz. 1992 ging er zum Habilitieren zurück ans Virchow-Klinikum. „Darf Geld in der Medizin eine Rolle spielen?“, das war die Frage, der er im Fakultätsrat und als Mitglied der Wirtschaftskommission nachging – und die ihn unter dem Kürzel „Priorisierung“ bis heute beschäftigt.

Privat, empfindet er, sei seine Familie „fantastisch“. Er und seine Frau wohnen in Wannsee, haben zwei Töchter und lieben Tiere. Er fotografiert gerne und schwingt gelegentlich den Golfschläger. Da überragt er mit 1,94 Metern die Mitspieler – wenn auch noch nicht immer im Ergebnis.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Jürgen Mäurer (53)

ist Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor der privaten Meoclinic an der Friedrichstraße. Geboren wurde er in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz.

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