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Wirtschaft: Henkel: Waschmittelkonzern feiert Jubiläum mit Rekordzahlen

Im 125. Jahr seines Bestehens erwartet der Waschmittelkonzern Henkel eine deutliche Ergebnisverbesserung aus dem operativen Geschäft und ein Umsatzplus in der Größenordnung von acht Prozent.

Im 125. Jahr seines Bestehens erwartet der Waschmittelkonzern Henkel eine deutliche Ergebnisverbesserung aus dem operativen Geschäft und ein Umsatzplus in der Größenordnung von acht Prozent. "Henkel ist mit deutlich höheren Umsätzen in das Jahr 2001 gestartet", sagte Ulrich Lehner, Vorsitzender der Geschäftsführung, auf der Bilanzpressekonferenz. Uneinheitlich fällt dagegen die Entwicklung beim operativen Ergebnis aus. "Während die Chemiesparte mit der Cognis von günstigen Rohstoffpreisen profitiert, haben sich die Ergebnisse in den anderen Unternehmensbereichen bisher verhalten entwickelt." Lehner rechnet aber mit einer Geschäftsbelebung im Verlauf des Jahres.

Von "einigen Sonderbelastungen" nach unten gezogen wird 2001 aber der Jahresüberschuss. Neben der Abwertung der türkischen Lira, die mit zehn Millionen Euro zu Buche schlägt, wird das Ergebnis vor allem durch die Restrukturierung der US-amerikanischen Beteiligung Clorox um 35 Millionen Euro belastet. Mit weiteren vier bis fünf Millionen Euro drückt außerdem das geringere Ergebnis von Clorox auf die Bilanz.

"Diese Einmaleffekte wollen wir durch Einmalerträge ausgleichen", kündigte Lehner an. Beispielsweise erzielt Henkel aus dem Verkauf von Immobilien "mehr als 35 Millionen Euro". Mit Wirkung zum 1. Januar hat Henkel knapp 900 Werkswohnungen an die Rhein-Lippe Wohnstätten GmbH verkauft. Offen ist nach wie vor die Zukunft der Cognis, der von Henkel ausgegliederten Chemiesparte. Eine Entscheidung hatten Analysten bereits Ende 2000 erwartet. Lehner: "Der gesamte Planungsprozess läuft planmäßig, wird aber noch einige Monate in Anspruch nehmen." Er räumte ein, dass eine "temporäre Partnerschaft aus steuerlichen Gründen sinnvoller sein könne, als der vollständige Verkauf." Langfristig will sich Henkel aber von Cognis trennen.

In der Belegschaft sorgt der geplante Verkauf für Unruhe. Vom Ende einer Erfolgsstory ist in einer Information des Betriebsrates die Rede. Die Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze. Sicher sei nur, dass Cognis nicht alleine an die Börse gehen werde. Spekuliert wird über den Verkauf an einen Finanzinvestor. Er könne im Gegensatz zu einem neuen Eigentümer aus der Industrie Cognis komplett behalten und so den Gemeinschaftsbetrieb aufrechterhalten. Gerade in Düsseldorf ist die Produktion von Cognis und Henkel eng vernetzt. Mit einem Umsatzplus von zwölf Prozent und einem Plus von 21 Prozent auf 220 Millionen Euro beim betrieblichen Ergebnis war 2000 ein Rekordjahr für Cognis.

Langfristig offen hält sich Henkel die vollständige Übernahme der US-Hygiene-Firma Ecolab. Bislang halten die Düsseldorfer 25,4 Prozent der Anteile. Im Zuge der Entflechtung des gemeinsamen Europageschäfts will Henkel die Beteiligung zunächst auf 35 Prozent aufstocken. Nach Ablauf bestimmter Auflagen des Gesellschaftervertrages kann Henkel Ecolab ein Übernahmeangebot machen. Als leichter Makel in der Bilanz wird der Anstieg der Finanzschulden um eine Milliarde auf 2,95 Milliarden Euro angesehen. Finanzchef Jochen Krautter betonte aber, dass damit der Spielraum für Übernahmen nicht eingeschränkt werde.

Henkel hatte bereits im Februar seine Geschäftszahlen für das Jahr 2000 vorgelegt und dabei zum siebten Mal in Folge ein Rekordergebnis präsentiert. Danach stieg der Jahresüberschuss um 25 Prozent auf 950 Millionen Euro und der Konzernumsatz um 12,5 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro.

agr

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