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Wirtschaft: Herlitz kündigt Entlassungen an

BERLIN (dr).Die Herlitz PBS AG, Berlin, beginnt nun ihre seit längerem angekündigte Umstrukturierung um, was für die Beschäftigten schlechte Nachrichten bedeutet.

BERLIN (dr).Die Herlitz PBS AG, Berlin, beginnt nun ihre seit längerem angekündigte Umstrukturierung um, was für die Beschäftigten schlechte Nachrichten bedeutet.In einem ersten Schritt würden durch die Spezialisierung von Fertigungsstandorten und durch die Nutzung von Synergien mit den Tochtergesellschaften Becker Falken GmbH und Landré GmbH jetzt 250 Arbeitsplätzen an den Standorten in Berlin und Brandenburg abgebaut, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag.Im Konzern beschäftigt Herlitz derzeit 4200 Mitarbeiter im Raum Berlin- Brandenburg sind es rund 2200.Für die betroffenen Arbeitnehmer seien in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen angestrebt.Es gehe nicht darum, nur den Aktienkurs, der in der jüngsten Vergangenheit stark nachgegeben hat, in die Höhe zu treiben.

Gleichzeitig wird dieser Personalabbau als ein erster Schritt bezeichnet.Zur konsequenten Senkung der Kosten verfolge Herlitz das Ziel, Prozesse und Abläufe im Unternehmen zu vereinfachen, Fertigungs- und Einkaufssynergien auszuschöpfen und die Produktivität deutlich zu erhöhen.Durch das umfangreiche Maßnahmenpaket, das bis Ende 1999 umgesetzt werden soll, sollen die Kosten im Unternehmen um 50 Mill.DM pro Jahr reduziert werden.

Die Industriegewerkschaft Medien protestierte gegen die Entscheidung des Vorstandes.Unternehmerische Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre sollte auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden.Die Gewerkschaft kritisierte zudem, ein Teil der Arbeitsplätze solle nach Polen verlagert werden.Herlitz schreibe trotz negativer Marktentwicklung der Branche schwarze Zahlen.Die Verluste seien nur durch die Beteiligung in Rußland und im Immobilienbereich wie Falkenhöh entstanden.

Eine Unternmehenssprecherin wiedersprach dieser Darstellung, erklärte allerdings: Der Personalabbau müsse in einem größeren Zusammenhang gesehen werden.Angestrebt werde eine Spezialisierung aber auch eine Verlagerung der arbeitsintensiven Fertigung.Betroffen seien die Herstellung von Ordnern und die Papierverarbeitung, was aber nicht bedeute, daß es in Zukunft keine Ordner-Fertigung mehr in Berlin geben werde.

Nachdem die Handelskette McPaper verkauft worden sei, suche man nach wie vor nach einem Partner für die Finanzbeteiligung Hit und für das Engagement in Falkenhöh.Ob derzeit Gespräche geführt werden, mochte Herlitz weder bestätigen noch dementieren.

Im August hatte Herlitz einen erhöhten Halbjahresbverlust von 43 Mill.DM mitgeteilt.Für das gesamte Geschäftsjahr 1998 müsse mit einem zweistelligen operativen Minus gerechnet werden.Der Konzernverlust solle aber deutlich geringer als der Verlust von 90 Mill.DM in 1997 ausfallen.Die Aktie von Herlitz ist mit Wirkung von Montag nicht mehr im M-Dax enthalten.

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