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Wirtschaft: Hoffnung für Xarelto

Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt Zulassung für Bayers Thrombose-Hemmer

Frankfurt am Main - Deutschland größter Pharmakonzern darf auf eine Zulassung seines wichtigsten neuen Medikaments hoffen. Der Arzneimittelausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA empfahl am Freitag, das Mittel Xarelto zum Schutz vor Schlaganfällen und zur Behandlung von bestimmten Thrombosen zuzulassen. Üblicherweise folgt die EU-Kommission der Empfehlung der Behörde binnen weniger Wochen.

Die Entscheidung sei ein „bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen“, sagte Bayer-HealthCare-Vorstand Kemal Malik. Er rechnet mit einer Entscheidung aus Brüssel im vierten Quartal. Die Bayer-Aktie drehte nach der Mitteilung ins Plus und war mit einem Gewinn von zeitweise vier Prozent größter Gewinner im Dax.

Xarelto ist der größte Hoffnungsträger in Bayers Pharmasparte – über alle Anwendungsgebiete zusammen trauen die Leverkusener dem Präparat einen jährlichen Spitzenumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro zu. In den USA hatte sich kürzlich ein Beraterausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA ebenfalls mehrheitlich dafür ausgesprochen, das Mittel zur Verhinderung von Schlaganfällen zuzulassen. Die finale Entscheidung der FDA wird Anfang November erwartet. Bayer arbeitet bei dem Präparat mit dem US-Pharmariesen Johnson & Johnson zusammen, der in den USA die Vertriebsrechte besitzt. In Europa liegen die Rechte bei Bayer.

Besonders wichtig für Bayer ist die nun erteilte Empfehlung für den Einsatz von Xarelto zum Schutz vor Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhof-Flimmern – einer typischen Form von Herzrhythmusstörungen. Dies ist ein deutlich größeres Therapiefeld als der Einsatz zur Verhinderung von Blutgerinnseln nach orthopädischen Operationen, für das Xarelto bereits auf dem Markt ist.

Xarelto gehört zu einer neuen Gruppe von Medikamenten, die das jahrzehntealte Standardpräparat Warfarin als Mittel zur Schlaganfallprävention ablösen sollen. Analysten schätzen das weltweite Marktpotenzial für diese Präparate auf zehn bis zwanzig Milliarden Dollar. rtr

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