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Wirtschaft: HP trennt sich von Carly Fiorina

Querelen um Strategie des Computerkonzerns

New York Carly Fiorina muss den Chefposten beim Computer- und Druckerherstellers Hewlett-Packard (HP) räumen. Das gab HP am Mittwoch bekannt. „Ich bedauere, dass der Verwaltungsrat und ich unterschiedliche Meinungen über die Durchführung der Unternehmensstrategie haben“, sagte Fiorina laut einer Pressemitteilung. Die 50-Jährige war Konzernlenkerin (CEO) und Vorsitzende des Verwaltungsrates. HP ernannte Finanzdirektor Robert P. Wayman zum Interimschef und Mitglied des Verwaltungsrates. Der Rat werde sofort die Suche nach einem neuen CEO einleiten, hieß es. Die Börse reagierte mit einem Kurssprung bei der HP-Aktie. Hier wird jetzt eine überzeugendere Strategie insbesondere für die schwächelnde PC-Sparte erwartet.

Fiorinas Entlassung kam überraschend, obwohl ihre Erfolgsbilanz wiederholt kritisiert wurde – insbesondere nach der umstrittenen Übernahme des Computerherstellers Compaq für 19 Milliarden Dollar. Noch im Januar hatte Fiorina auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Meinungsunterschiede im Unternehmen heruntergespielt. Ihr Verhältnis zum Board sei „ausgezeichnet“.

Fiorina stand seit Juli 1999 an der Spitze von HP. Sie reduzierte die damals 83 Geschäftsbereiche auf eine Hand voll. Im November wies HP für das Geschäftsjahr 2004 einen Nettogewinn von 3,5 Milliarden Dollar aus. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 80 Milliarden Dollar. Seit 1999 hat er sich hauptsächlich dank des Kaufs von Compaq fast verdoppelt. HP steht jedoch heute vor den gleichen Problemen wie vor der Übernahme. Die PC-Sparte verliert Marktanteile, während Marktführer Dell und die anderen großen Hersteller im vergangenen Jahr zulegen konnten. Und die Sparte Geschäftscomputer, die Speicher, Software und Server einschließt, steht wegen der scharfen Konkurrenz durch IBM und EMC weiter auf schwachen Beinen. Hauptstütze und größter Gewinnbringer ist nach wie vor die Druckersparte. pf/HB

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