zum Hauptinhalt

Wirtschaft: HVB: Hypo-Vereinsbank baut ab

Wie aus Bankkreisen am Wochenende verlautete, wird Stephan Schüller, Vorstandsmitglied der Hypo-Vereinsbank (HVB), seinen Posten zur Verfügung stellen. Wie es weiter hieß, soll Schüller neuer Chef der Vereins- und Westbank in Hamburg werden, einer Konzerntochter der HVB.

Wie aus Bankkreisen am Wochenende verlautete, wird Stephan Schüller, Vorstandsmitglied der Hypo-Vereinsbank (HVB), seinen Posten zur Verfügung stellen. Wie es weiter hieß, soll Schüller neuer Chef der Vereins- und Westbank in Hamburg werden, einer Konzerntochter der HVB. Das Vorstandsressort Schüllers, der für Privatkunden und Private Banking zuständig ist, soll dem Vernehmen nach geteilt werden. Hintergrund könnten Probleme im Privatkunden-Geschäft der HVB sein. Der Bereich leidet, wie zuvor schon bei den Frankfurter Großbanken, unter der anhaltenden Börsenflaute. Erst Anfang März hatte Schüller ein umfangreiches Programm zur Schließung von zehn bis 15 Prozent der 1100 Filialen angekündigt. Am heutigen Montag will die HVB die Zahlen für das erste Quartal präsentieren. Im Stammgeschäft mit Privatkunden soll es Spekulationen zufolge zu einem Gewinnrückgang gekommen sein. HVB-Chef Albrecht Schmidt hatte nach den ersten zwei Monaten bereits von einem schlechten Verlauf des Gesamtgeschäftes gesprochen.

Analysten erwarten trotzdem einen Bruttogewinn zwischen 765 und 790 Millionen Euro. Das wäre gegenüber dem ersten Quartal 2000 zwar eine deutliche Verbesserung. Doch zwei Sondereffekte machen einen Vorjahresvergleich eigentlich unmöglich. So buchte die HVB im ersten Quartal einen außerordentlichen, steuerfreien Ertrag von rund 370 Millionen Euro aus dem Verkauf des britischen Vermögensverwalters Foreign & Colonial. Die Transaktion hatte bereits kurz vor Weihnachten stattgefunden. Zum anderen wird jetzt erstmals die im vergangenen Jahr übernommene Bank Austria konsolidiert. Dadurch dürften sich gegenüber dem Vorjahr besonders hohe Steigerungsraten in allen Bereichen ergeben. Im Vorfeld der Zahlen stand die Aktie unter Druck und notierte unter 60 Euro.

Dieter Hein, Analyst bei Credit Lyonnais geht nach dem schwachen, aber gegenüber Commerzbank und Dresdner Bank vergleichsweise soliden Startquartal von einer Besserung im weiteren Jahresverlauf aus. Die Übernahme der BA dürfte auch eines der Themen auf der am Dienstag folgenden Hauptversammlung sein. Inwieweit in Oesterreich Restrukturierungsbedarf besteht, war zuletzt noch offen. Die Tochtergesellschaften von HVB und BA im Ausland, insbesondere in Osteuropa, werden derzeit zusammen geführt. Für Gesprächsstoff wird auch die geplante Verbindung mit der Münchener Rück sorgen.

cbu, frü

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false