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Wirtschaft: Hypo-Vereinsbank verliert

München (cbu/HB). Die Hypo-Vereinsbank (HVB), hinter der Deutschen Bank zweitgrößtes Geldinstitut in Deutschland, sieht sich trotz der schwierigen Bankenkonjunktur auf dem richtigen Weg.

München (cbu/HB). Die Hypo-Vereinsbank (HVB), hinter der Deutschen Bank zweitgrößtes Geldinstitut in Deutschland, sieht sich trotz der schwierigen Bankenkonjunktur auf dem richtigen Weg. Für 2002 hält HVB-Chef Albrecht Schmidt an dem Ziel, eine Eigenkapitalrendite von neun Prozent zu erreichen, fest. Insbesondere die neue Konzernstruktur sowie das Sparprogramm würden erste Erfolge bringen, hieß es vor der heutigen Hauptversammlung.

Für das erste Quartal meldet die Bank jedoch einen deutlichen Gewinneinbruch. So ging das Nachsteuerergebnis um fast 44 Prozent auf 286 Millionen Euro zurück. Dennoch zeigte sich Schmidt mit der Entwicklung im ersten Quartal zufrieden. Der Grund: Im ersten Quartal 2001 war ein hoher Ertrag durch den Verkauf des Vermögensverwalters Foreign&Colonial und der Schweiz-Tochter der Bank Austria von 400 Millionen Euro angefallen. Beim Vergleich mit dem Durchschnittswert der vier Vorquartale sei ein Plus von 12 Prozent erzielt worden, rechnet die HVB vor.

Als positiv wird zudem gewertet, dass der Verwaltungsaufwand auf dem Niveau des Vorjahres liege. Ohne den Restrukturierungsaufwand von 75 Millionen Euro wäre der Verwaltungsaufwand im ersten Quartal sogar um 2,5 Prozent zurück gegangen, heißt es. Die Bank hatte im vergangenen Jahr die Streichung von 9100 Stellen sowie Kosteneinsparungen von 1,2 Milliarden Euro bis 2004 beschlossen. Derzeit ist bei der HVB im Gegensatz zur Konkurrenz kein weiteres Sparprogramm geplant.

Die HVB übertraf auch die Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Vorsteuerergebnis von 386 Millionen Euro gerechnet, die HVB erzielte im ersten Quartal jetzt 433 Millionen Euro. Die Analysten der West/LB weisen jedoch darauf hin, dass ein gutes Handelsergebnis eine enttäuschende Entwicklung beim Zinsergebnis überdeckt. Mit Sorgen wird vor dem Hintergrund der Pleitewelle auch das hohe Kreditengagement der HVB betrachtet.

Die Bank war schon zuletzt bei vielen spektakulären Insolvenzen dabei. Die Risikovorsorge lag allein im ersten Quartal bei 527 Millionen Euro, für das Gesamtjahr wird wie im Vorjahr mit rund zwei Milliarden Euro gerechnet. Die im ersten Quartal bekannt gewordenen Unternehmenskrisen und Insolvenzen seien weitgehend berücksichtigt, heißt es im Quartalsbericht. Allein bei der angeschlagenen Kirch-Gruppe ist die Hypo-Vereinsbank mit Krediten von rund 460 Millionen Euro engagiert. Zudem ist das Institut bei Holzmann, Kinowelt oder Fairchild Dornier dabei.

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