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Wirtschaft: Im Kampf um Prvatkunden zieht der zweitgrößte deutsche Stromkonzern nach

Nach dem Marktführer RWE und anderen Stromkonzernen nimmt jetzt der Branchenzweite Preussenelektra den Preiskampf um Privatkunden auf. Bundesweit können sich Privathaushalte vom 9.

Nach dem Marktführer RWE und anderen Stromkonzernen nimmt jetzt der Branchenzweite Preussenelektra den Preiskampf um Privatkunden auf. Bundesweit können sich Privathaushalte vom 9. September an günstige Angebote für Strom der eigens dafür geschaffenen Marke "Elektra Direkt" einholen. Die neuen Stromtarife gehörten zu den günstigsten in Deutschland, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Dieter Harig am Dienstag in Hannover. Dies sei aber nur der Anfang.

Auf Dauer wolle Preussenelektra "den Strom günstiger anbieten als alle anderen Wettbewerber". Mit Elektra Direkt wolle Preussenelektra die Zahl seiner Privatkunden deutlich steigern. Bisher hält das hannoversche Unternehmen mit sieben Millionen Privatkunden einen Marktanteil von 17,8 Prozent. Entscheidend sei, dass Preussenelektra die regionalen und kommunalen Versorger mit einem Provisionsmodell als Partner gewinne, sagte Harig.

Zeitgleich mit dem Mutterkonzern kündigten mehrere Regionalversorger der Preussenelektra wie die Schleswag, Rendsburg, und der neue Zusammenschluss Avacon, Helmstedt, am Dienstag erhebliche Preisnachlässe an. Das Elektra Direkt-Angebot könne man sowohl direkt bei der Preussenelektra als auch über seinen bisherigen Regionalversorger beziehen, sofern er Partner der Preussenelektra sei. Der Direktbezug könne natürlich erst beginnen, wenn die Durchleitung bundesweit geregelt sei.

Elektra Direkt wirbt mit den Tarifen "Single" und "Family". Beim Single-Tarif zahlt ein Haushalt bei einem Verbrauch bis 1111 Kilowattstunden nur noch eine DM pro Tag, das heißt 365 DM pauschal. Ein monatlicher Grundpreis entfällt. Jede weitere Kilowattstunde kostet 25,9 Pfennig. Beim Familientarif zahlt der Kunde 13,90 DM Grundpreis monatlich und 21,9 Pfennig je Kilowattstunde. Bei einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden seien dies knapp 890 DM, sagte Harig.

Preussenelektra setzt im Hinblick auf die Regionalversorger auf eine andere Strategie als die Konkurrenz. "Wir wollen bei unserem Eintritt ins Privatkundengeschäft nicht Konkurrent, sondern Partner der regionalen und kommunalen Versorger sein", sagte Harig. Dies gilt nicht nur für die sechs Regionalversorger, an denen Preussenelektra beteiligt ist und die bisher allein die privaten Haushalte belieferten.

Alle regionalen oder kommunalen Stromversorger können Elektra-Direkt beziehen, an ihre Kunden weiterleiten und mit weiteren Dienstleistungen ausstatten. Preussenelektra zahlt dafür an seine Vertriebspartner eine Provision. Darüber hinaus kann jeder Privathaushalt Elektra Direkt direkt beziehen. Dieses Provisionsmodell sei in Abstimmung mit den sechs eigenen Regionalversorgern Avacon (Helmstedt), EWE (Oldenburg), Edis Nord Energie (Fürstenwalde), Schleswag (Rendsburg), EAM (Kassel) und Pesag (Paderborn) erarbeitet worden, sagte Harig. Die eigenen Regionalversorger werden deshalb vorerst nicht wie die Mutter bundesweit Strom anbieten, sondern sich auf ihr Gebiet konzentrieren. Außerhalb seines einstigen Monopolgebietes hat Preussenelektra nach Öffnung des Strommarktes bisher die Stadtwerke Gaggenau und Landau als Vertriebspartner gewonnen.

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