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Wirtschaft: Im Osten herrscht Optimismus

BERLIN (bia).Die Geschäftslage in der ostdeutschen Wirtschaft im September wird von den Unternehmen weiterhin als "günstig" angesehen.

BERLIN (bia).Die Geschäftslage in der ostdeutschen Wirtschaft im September wird von den Unternehmen weiterhin als "günstig" angesehen.Seit nunmehr einem Jahr werde dort ein Stimmungshoch beobachtet.Dies teilte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle mit.Die Wirtschaftsforscher hatten rund 300 Unternehmen befragt: Vier Fünftel von ihnen bezeichneten ihre Geschäftslage als "gut" oder "eher gut".Dabei äußerten sich vor allem diejenigen Unternehmen optimistisch, die bereits im vergangenen Jahr kräftige Umsätze und eine gute Ertragslage verbuchten.

Die positiven Geschäftsaussichten in Ostdeutschland stützten sich vor allem auf steigende Auftragseingänge, insbesondere aus dem Ausland, sagten die Wirtschaftsforscher.Spitzenreiter unter den Optimisten wurde im September das Vorleistungsgütergewerbe, darunter die Steine-Erden-Industrie, das Holzgewerbe, die Gummiindustrie und die Kunststoffverarbeitung.

Keinen Grund zum Optimismus hat allerdings die ostdeutsche Bauindustrie: 1998 würden die Bauinvestitionen in den neuen Bundesländern um 4,5 Prozent und 1999 um nochmals vier Prozent sinken, prognostiziert das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung aus München.Bis zum Jahr 2002 werde sich die Zahl der Wohnungsfertigstellungen in den neuen Ländern um rund ein Drittel auf 121 000 vermindern.Nach Jahren hoher Steuervergünstigungen, die zu vielen Wohnungs- und Büroleerständen geführt hätten, setze nun eine Phase der Normalisierung und Konsolidierung ein, sagten die Wirtschaftsforscher.Den ostdeutschen Bauunternehmen stehe in den kommenden Jahren ein "Härtetest" bevor.

Nicht nur die Unternehmen im Osten des Landes schauen erwartungsfroh in die Zukunft, auch um die Arbeitsplätze ist es entgegen der herrschenden Meinung nicht schlechter bestellt.So seien die Unterschiede in den Erwerbstätigenquote in Ost- und Westdeutschland weitaus geringer, als es die großen Unterschiede in den Arbeitslosenzahlen erwarten lassen, stellten die Wirtschaftsforscher aus Halle fest.Die bundesweit niedrigste Erwerbstätigenquote gibt es mit 55 Prozent in Rheinland-Pfalz.Die dortige Arbeitslosenquote beträgt 10,3 Prozent.In Sachsen-Anhalt, wo die Erwerbstätigenquote sogar ein wenig höher liegt, herrscht hingegen eine Arbeitslosenquote von 21,7 Prozent.Die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern erkläre sich somit aus einer überdurchschnittlichen Zahl von ostdeutschen Arbeitssuchenden.

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