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Wirtschaft: Immer weniger Deutsche gründen ein Unternehmen, die Zahl der Betriebsschließungen steigt

Erstmals seit 1996 ist die Zahl der Gewerbe-Anmeldungen in Deutschland rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, sind im ersten Vierteljahr 1999 gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund 9,2 Prozent weniger Betriebe angemeldet worden.

Erstmals seit 1996 ist die Zahl der Gewerbe-Anmeldungen in Deutschland rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, sind im ersten Vierteljahr 1999 gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund 9,2 Prozent weniger Betriebe angemeldet worden. Zugleich seien 2,8 Prozent mehr Betriebe abgemeldet worden. Eine Sprecherin sagte, der Grund könnte auch in dem Gesetz zur Scheinselbstständigkeit liegen. Daten dazu gebe es allerdings nicht. Laut Statistischem Bundesamt sind 1999 im ersten Quartal bei den Gewerbeämtern 208 000 Anmeldungen registriert worden. 1998 seien es noch 229 336 gewesen. Traditionell sei das erste Vierteljahr im Verhältnis zum Gesamtjahr aber relativ stark, sagte die Sprecherin weiter. 164 000 Mal hätten die Gewerbetreibenden angegeben, einen Betrieb neu errichten zu wollen. "Von diesen Neuerrichtungen besaßen rund 56 000 größere wirtschaftliche Substanz, das heißt, sie waren entweder in ein Register oder die Handwerksrolle eingetragen oder beschäftigten wenigstens einen Arbeitnehmer", berichteten die Statistiker. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen, bei denen eine größere wirtschaftliche Bedeutung zu vermuten sei, habe im ersten Quartal 1999 um 4,6 Prozent niedriger gelegen als vor Jahresfrist. Bei den Kleinbetrieben seien die Anmeldungen sogar um 12,5 Prozent zurückgegangen. Bei weiteren 36 000 Anmeldungen seien eine Übernahme, eine Rechtsformänderung oder ein Gesellschaftereintritt Anlass für die Meldung gewesen. In 8000 Fällen hätten Betriebe lediglich ihren Standort verlegt.

Abgemeldet wurden im ersten Quartal 197 000 Betriebe. In 42 000 Fällen habe es sich um die Aufgabe eines größeren Betriebes gehandelt. "In 109 000 Fällen teilten Kleingewerbetreibende mit, ihren Betrieb aufzugeben, oder es wurde ein Nebenerwerb abgemeldet", teilte das Bundesamt mit. Anlass für eine Abmeldung seien in weiteren 33 000 Fällen Veräußerungen oder die Änderung der Rechtsform gewesen.

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