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Immobilien: Allianz kauft Aldi Supermärkte ab

Die Allianz misst dem Immobiliengeschäft wieder mehr Bedeutung bei als vor der Finanzkrise. Der Konzern kann Einnahmen aus diesem Bereich gut gebrauchen.

Berlin - Der Versicherungskonzern Allianz will Immobilien des Lebensmittel-Discounters Aldi Süd kaufen. Das bestätigte Aldi Süd am Montag. Die Größenordnung der Transaktion wollte der Konzern aber nicht bekannt geben. Auch über das weitere Verfahren mochten beide Unternehmen noch nichts sagen. Die Allianz kündigte für die nahe Zukunft weitere Informationen an.

Der Kauf zeigt, dass Immobilien in Zukunft bei der Allianz wieder eine wichtigere Rolle spielen sollen – das kommt einer Änderung der bisherigen Konzernstrategie gleich. Denn noch vor drei Jahren war das Dax-Unternehmen selbst als Verkäufer von Immobilien, unter anderem von Bürogebäuden, unterwegs. Für rund 3,5 Milliarden Euro veräußerte der Versicherer damals Gebäude. Das war für die Allianz ein vergleichsweise günstiger Zeitpunkt – kurz vor Ausbruch der Wirtschaftskrise lagen die Immobilienpreise noch deutlich höher als heute.

Der Sinneswandel bei Deutschlands größtem Versicherer rührt möglicherweise von finanziellen Erwägungen her: Die Investition in Immobilien kann für höhere Einnahmen sorgen – Geld, das der Konzern gut gebrauchen könnte. Denn er hat Millionen Kunden hohe Zinsgarantien auf Versicherungen zugesagt, und die wollen bezahlt werden. Die Neuausrichtung der Allianz geht noch über den geplanten Kauf hinaus. So will sich die zuständige Allianz-Immobilientochter in Zukunft auch stärker im Einzelhandel engagieren und ihren Fokus auf größere Objekte legen.

Aldi, einer der größten Discounter, bleibt hingegen seiner Strategie treu – schon seit längerem verkauft und vermietet der Konzern Immobilien. Die Aldi Grundstücksgesellschaft mit Sitz in Mülheim an der Ruhr betreibt derzeit insgesamt 1780 Filialen in Süd- und Südwestdeutschland.

Das Bundeskartellamt ist über das Vorhaben bereits informiert und bestätigte auf Anfrage das laufende Verfahren. Eine Sprecherin des Amtes kündigte an, prüfen zu wollen, „ob wettbewerbliche Bedenken vorliegen“. Diese erste Prüfphase dauere einen Monat. lgi

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