zum Hauptinhalt

Immobilien: Baugeld - und was es wirklich kostet

Wer ein Haus baut, macht das meistens auf Pump.Deshalb sind auch die Zinsen für den Kredit von entscheidender Bedeutung.

Wer ein Haus baut, macht das meistens auf Pump.Deshalb sind auch die Zinsen für den Kredit von entscheidender Bedeutung.Diese haben derzeit einen historischen Tiefstand erreicht.Baugeld gibt es für weniger als fünf Prozent effektiv, bei zehnjähriger Bindung dieses Zinssatzes, wobei der Kredit für eine Beleihungsquote von 80 Prozent gilt.Wer 100 000 DM Schulden aufnimmt, bezahlt für das entliehene Geld also jährlich weniger als 5000 DM an Zinsen, pro Monat sind das 416 DM.Bezahlt man eine Miete von 1250 DM monatlich, wären mit demselben Betrag theoretisch auch eigene vier Wände im Gegenwert von 300 000 DM zu finanzieren.

Theoretisch, praktisch aber sollte jeder Häuslebauer genau rechnen, was er sich tatsächlich leisten kann.Mit den Kreditkosten ist es nämlich nicht getan.Darüberhinaus verlangt die Bank noch einen Prozentpunkt "Tilgung" pro Jahr.Diese Kreditrückzahlung beträgt bei der erwähnten Darlehenshöhe von 300 000 DM weitere 250 DM monatlich.Auch die Wohnnebenkosten muß der Häuslebauer oder Käufer künftig aufbringen: Heizung und Strom natürlich, aber auch Grunderwerbsteuer sowie Gebühren für Wasser- und Abwaser, Müllabfuhr, Straßenreinigung sowie eine Instandhaltungsrücklage, um bei unerwarteten Reparaturen nicht mit leeren Taschen dazustehen.Hier sollte der Häuslebauer noch einmal knapp 5 DM pro Quadratmeter im Monat rechnen.Bei einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern ergeben sich so tatsächliche Gesamtkosten von etwa 2000 DM im Monat.

Zu beachten beim Häuslekauf ferner: Banken erwarten, daß Immobilienkäufer etwa 20 Prozent des Kaufpreises aus der eigenen Tasche zahlen - daher beträgt die "Beleihungsgrenze" maximal 80 Prozent.Gemeint sind nicht 80 Prozent vom Kaufpreis, sondern vom gutachterlich ermittelten Verkehrswert.Wer mehr als diesen, von der Bank ermittelten Preis bezahlt, muß die Differenz aus Erspartem decken.

Positiv zu Buche schlagen diverse Förderungen.Wer nicht mehr als 120 000 DM im Jahr verdient, bekommt eine Eigenheimzulage.Der Bund bezahlt bei Neubauten acht mal jährlich 5000 DM, hinzu kommen 1500 DM pro Kind.Der Kreditnehmer kann dieses Geld als "Sondertilgung" jährlich an seine Bank abführen, sofern diese mitspielt.Dadurch baut er seine Schulden schneller ab und senkt die monatliche Zinslast.Außerdem vergibt das Land Berlin zinsgünstige Darlehen an Häuslebauer mit kleinem Geldbeutel - vierköpfige Familien dürfen nicht mehr als gerundet 140 000 DM verdienen.

Große Eile bei der Aufnahme des Hypothekenkredites sind nicht angezeigt.Derzeit liegt die Inflation bei gut einem Prozent, so daß ein Kreditnehmer nur diese geringe "Geldentwertung" bezahlen muß.Auch das Wirtschaftswachstum ist mit gut zwei Prozent mäßig, dadurch ist die Kreditnachfrage verhalten.Zudem spekulieren die Marktauguren auf eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank.Lediglich die Hypothekenbanken drängen die Häuslebauer, sich die niedrigen Zinsen schnell zu sichern.Das tun sie aber seit Jahr und Tag - klappern gehört nun einmal zum Handwerk. ball

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false