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Immobilien: Blüten mit Bart

Zur Gattung Schwertlilie gehört die Bartiris. Bislang wurden 30 000 Sorten gezüchtet

Die Schwertlilie (Iris) gehört zu den ältesten Gartenpflanzen. Etwa 200 Wildarten sind fast ausschließlich auf der Nordhalbkugel zu finden. Daher wird sie auch als „Orchidee des Nordens“ bezeichnet. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden aus den Wildarten zahlreiche neue Arten und deren Hybriden. Zur Hauptblütezeit im Frühsommer ist die Iris in vielen Gärten zu finden. Ihre Beliebtheit liegt in der Attraktivität der Blüte, in der enormen Farbenvielfalt, in der Robustheit und Langlebigkeit und nicht zuletzt in der Pflegeleichtigkeit. Die beste Zeit, um die Zwiebeln oder knolligen Rhizome dieser farbenprächtige Blume zu setzen ist von Ende Oktober an.

Zu den wichtigsten Vertretern der Gattung Iris gehört die Bartiris. Die Untergattung stammt aus Gebieten sommergrüner Laubwälder, wie sie von Mitteleuropa bis Japan und in Nordamerika typisch sind. In der Antike wurde die Bartiris bereits als Zier-, Arznei- und Duftpflanze kultiviert. Aus den kräftigen Rhizomen bilden sich die fächerartig angeordneten, schwertförmigen und meist breiten Blätter oder einfache beziehungsweise verzweigte Sprosse. Je nach Art und Sorte erscheinen von März bis Mai pro Trieb eine oder mehrere Blüten mit den typischen Hängeblättern und den so genannten Domblättern. Das sind die drei inneren, meist aufrecht stehenden Blütenblätter. Auf den Hängeblättern sitzt der Namen gebende Bart aus weißen oder farbigen Haaren.

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Züchter intensiv mit der Bartiris. Sie brachten inzwischen über 30 000 Sorten in den Handel. Bei den einfarbigen Exemplaren sind in den letzten Jahren Sorten mit lachs- beziehungsweise rosafarbenen Blüten hinzugekommen. Angeboten werden auch Pflanzen, deren Blütenblätter auf einfarbigem Grund eine schöne Zeichnung zeigen oder auch zweifarbige mit weißen oder gelben aufrecht stehenden Blütenblättern und andersfarbigen Hängeblättern.

Um einen gewissen Überblick über die Kulturzüchtungen zu behalten, werden Bartiris je nach Wuchshöhe in drei Gruppen eingeteilt. In der Barbata-Nana-Gruppe sind alle niedrigen Bartiris-Sorten erfasst. Sie erreichen eine Höhe von etwa 35 Zentimetern und blühen bereits im April. Die kleinsten unter ihnen sind kaum mehr als zehn Zentimeter hoch und werden auch als Miniatur-Iris bezeichnet. Diese niedrigen Bartiris-Züchtungen empfehlen sich vor allem für Steingärten oder schotterreiche Gartenplätze. Als Begleitpflanzen eignen sich alle trockenheitsliebenden Blühpflanzen. Die Zwerge in dieser Gruppe, die nicht höher als zehn Zentimeter werden, passen auch gut in Steintröge und Pflanzschalen. Sogar im Balkonkasten lassen sie sich über Jahre gut halten, wenn der Untergrund durchlässig genug ist.

Zur Barbata-Media-Gruppe gehören alle mittelgroßen Bartiris mit einer Höhe zwischen 40 und 50 Zentimetern. Sie blühen sehr reich im Mai, bevor die Hauptblütezeit der anderen Schwertlilien einsetzt. Auch bei dieser Gruppe gibt es ein umfangreiches Sortiment.

In einer Höhe von 60 bis 120 Zentimetern zeigen sich die Blütenstände bei der Barbata-Elatior-Gruppe. Die Blütengröße ist beeindruckend und auch deren Vielfalt an Farben und Farbnuancen. Regelmäßig kommen neue Sorten dazu, die in der Form ihrer Blüten, aber auch im Farbenspiel immer vollendeter werden. Die hohen Bartiris eignen sich vor allem für Beete oder Rabatten und kommen am Wegrand oder am Haus sehr gut zur Geltung.

Bartiris benötigen warme, durchlässige, vorwiegend trockene lehmig-sandige Böden mit ausreichenden Nährstoffen, die jedoch keinesfalls zu viel Stickstoff enthalten dürfen. Am besten gedeihen sie an Standorten, die in der vollen Sonne liegen. Ist ein solcher Platz nicht vorhanden, vertragen die Pflanzen auch leichten Schatten. Damit die Rhizome genügend ausreifen, muss bei der Pflanzung darauf geachtet werden, dass die Wurzelknollen nicht zu tief in die Erde kommen. Sie werden fest angedrückt und nur geringfügig mit Erde bedeckt. Der obere Rhizomteil muss noch sichtbar sein. Das Angenehme an der Iris ist, dass sie eigentlich keine Pflege braucht. Sie fühlt sich absolut wohl, wenn man sie in Ruhe lässt. Auch eine Düngung ist in der Regel nicht nötig, zumal bei einer zu guten Nährstoffversorgung Rhizomfäulnis auftreten kann.

Werden die Pflanzen nach einigen Jahren blühfaul, ist der Zeitpunkt zum Verpflanzen und Teilen gekommen. Im Herbst schneidet oder bricht man die Rhizome in Teilstücke und lässt sie einige Stunden im Schatten liegen, damit die Schnittflächen gut abtrocknen können. Anschließend werden die Teilstücke an einem neuen Standort eingepflanzt.

Bezugsquellen: Albrecht Hoch, Potsdamer Straße 40, 14163 Berlin, Telefon: 802 62 51, Fax: 802 62 22; Treppens, Berliner Straße 88, 14169 Berlin, Telefon: 811 33 36, Fax: 811 43 04, Internet: www.treppens.de .

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