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Immobilien: Blütenpracht für Beete und Gefäße

Ausdauernde Arten von Diascien lassen sich auch gut im Garten verwenden und blühen viele Jahre aufs Neue

Seit einigen Jahren werden immer häufiger die ausgesprochen dekorativen Diascien (Diascia) angeboten. Sie werden vor allem als Sommerblumen für Kästen oder Schalen empfohlen und landen nach der Blühsaison in der Regel auf dem Komposthaufen. Doch das muss nicht sein. Selbst unter den sogenannten Balkonkastenblumen gibt es ausdauernde Arten und Sorten, an denen man sich über Jahre erfreuen kann. Da meist jedoch zweckmäßige Informationen an den zum Kauf angebotenen Pflanzen fehlen, wird die Auswahl für den Laien schwierig. Wer also Arten oder schöne Sorten von ausdauernden Exemplaren haben möchte, sollte sich fachmännisch beraten lassen. Denn mit etwas Geschick lassen sich Diascien von Saison zu Saison erhalten. Neben der bekannten Verwendung kann man sie auch in Steingärten oder Gartenpartien mit Kleinstauden pflanzen. Bei entsprechender Überwinterung entwickeln sich Diascien über Jahre hinweg immer wieder zu neuer Pracht und blühen vom Spätfrühling bis zum Frost.

Die Gattung Diascia gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) und ist mit etwa 50 Arten in Südafrika zu Hause. Während die Einjährigen vor allem aus der sommertrockenen Kapregion stammen, gedeihen die ausdauernden Vertreter vorwiegend in den sommerlichen Regengebieten der Drakensberge. Infolge dieser klimatischen Bedingungen ist die Winterhärte von Diascia je nach Art und Sorte unterschiedlich.

Die Herzförmige Diascie (Diascia cordata) stammt aus der Region der Drakensberge und entwickelt sich mit teils nieder liegenden, teils aufrechten Stängeln zu 20 bis 25 Zentimeter hohen Pflanzen. Die Blätter sind eiförmig, scharf gesägt und gegenständig angeordnet. Vom Frühling an entfalten sich rosafarbene Blüten in lockeren Trauben am oberen Ende des Stängels.

Auf Klippen und in Felsspalten sowie in lockeren, schotterigen Böden der Kapprovinz sowie in Natal und Lesotho kommt die Ganzrandige Diascia (Diascia integerrima) vor. Sie kann am Naturstandort bis zu einen Meter hoch werden. Im Garten bleibt sie mit etwa 30 Zentimetern wesentlich niedriger. Die Triebe sind dünn und drahtig, haben ganzrandige, unbehaarte Blätter und tragen von Juni bis September am Ende lockere ährenähnliche Trauben von rosaroten Blüten. Die Pflanze ist härter als andere Arten und kann mit Schutz vor Nässe im Winter auch Temperaturen bis minus zehn Grad Celsius aushalten.

Die härteste Art ist Diascia fetcaniensis vom südlichen Drakensberg, wo sie bis in 3000 Meter Höhe wächst. Sie bevorzugt feuchte, grasige Stellen und gedeiht auch im Halbschatten. Ihre Triebe erreichen eine Länge von etwa 40 Zentimetern. In unseren Breiten bleibt die Pflanze mit 25 Zentimetern Höhe etwas niedriger. Sehr schön sind die ovalen, herzförmigen Blätter und die zwei Zentimeter Durchmesser großen Blüten. Sie entfalten sich von Juli bis September und sind kräftig rosa mit dunklem Fleck. Da die Art Fröste bis minus 15 Grad Celsius aushält, kann sie in milden Gegenden problemlos ganzjährig im Freien kultiviert werden.

Neben den Arten war lange Zeit nur die eine Sorte ,Ruby Field‘ im Angebot. Es handelt sich hierbei um eine Kreuzung von Diascia cordata mit der einjährigen Diascia barberae, die von Juni bis September kräftig rosa mit dunklem Auge blüht. Inzwischen gibt es weitere schöne Sorten, die vor allem in England gezüchtet wurden. Mit einer reichen Blüte von Juni bis zum Frost kann ,Salmon Supreme‘ aufwarten, die sich wegen des interessanten Farbtons in Lachsrosa von den anderen Sorten abhebt. Sie ist aus einer Kreuzung von ,Ruby Field‘ mit Diascia stachyoides entstanden. Kleine Matten von etwa 15 Zentimetern Höhe bildet die Sorte ,Lilac Belle‘, die sich während der gesamten Sommermonate mit rosafarbenen Blüten schmückt.

Als Partner für Diascien bieten sich im Steingarten polsterförmig wachsende Glockenblumen wie zum Beispiel Sternpolsterglocke (Campanula garganica), Karpatenglockenblume (Campanula carpatica) oder die Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana) an. Ebenso eignen sich verschiedene Nelken, von denen die Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) mit ihren roten Blütenköpfchen besonders apart wirkt. Auch silberlaubige Stauden wie Zwergsilberraute (Artemisia schmidtiana), Echte Edelraute (Artemisia umbelliformis) oder das Silber-Hornkraut (Cerastium biebersteinii) passen gut zu den duftigen Blüten der Diascien.

Wegen der meist zu geringen Winterhärte ist es notwendig, die Diascien im Herbst aus dem Boden zu nehmen. Man pflanzt sie in Töpfe mit einem durchlässigen Substrat und überwintert sie frostfrei. Empfehlenswert sind helle, kalte Räume wie Treppenhäuser oder Keller, wo sie bei Temperaturen um fünf Grad Celsius gut über die kalte Jahreszeit kommen. Wer ein Kalthaus besitzt, hat die besten Möglichkeiten der Überwinterung. Während dieser Phase gießt man die Pflanzen nur sehr wenig. Im Frühjahr schneidet man die „vergeilten“ Triebe zurück und pflanzt sie entweder in Töpfe, Schalen, Kübel oder in den Garten.

Wie schon erwähnt, empfehlen sich Diascien zum Bepflanzen von schönen Gefäßen, auch als Ampelpflanzen lassen sie sich verwenden. Allen voran eignet sich besonders die Starre Diascie (Diascia rigescens) gut. Sie besiedelt in ihrer südafrikanischen Heimat vor allem feuchte Stellen an Waldrändern. Auch in Kultur bildet sie dichte Teppiche und entfaltet einen karminrosafarbenen, ährigen Blütenstand auf etwa 30 Zentimetern hohen Stängeln mit breiten, ovalen Blättern. Allgemein erstreckt sich die Blütezeit von Juni bis September. Auch Diascia vigilis, die an ihrem heimatlichen Standort im Gebüsch und auf Felsen wächst, eignet sich als Gefäßpflanze. Sie bildet viele kriechende und bis 50 Zentimeter aufsteigende Stängel mit ovalen bis oval-lanzettlichen Blättern sowie blassrosafarbenen Blüten. Sie sind in einer lockeren Traube vereint und entfalten sich von Juni bis September.

Als besonders großblütige Sorte empfiehlt sich für Balkon- oder Fensterkästen ,Jack Elliott‘. Die Sorte blüht sehr reich in Zartrosa mit dunklem Auge. Außerdem gibt es zahlreiche andere Sorten mit rosa oder lachsfarbenen Blüten, die vor allem Gartencenter im Frühjahr als preiswerte Pflanzen für Balkonkästen anbieten. Gelegentlich fallen diese Pflanzen durch lange, wirr herabhängende Triebe auf und verleiten nicht gerade zum Kaufen. Schneidet man allerdings die Triebe vor dem Pflanzen auf ein Drittel oder bis zur Hälfte zurück, entwickeln sich schnell schöne Polster mit reichem Flor. Nach einem kräftigen Rückschnitt nach der Blüte zeigen Diascien häufig ein zweites Mal ihre blühende Pracht.

Für alle Diascien in Gefäßen wird als Substrat Balkonkastenerde verwendet, die neutral bis leicht sauer sein sollte. Auch nahrhafte Gartenerde ist geeignet, wenn man etwas Sand zugibt. Der Standort soll sonnig sein und die Erde stets feucht, aber nicht nass. Stauende Nässe vertragen die Diascien nicht. Etwa alle zwei Wochen verabreicht man eine Gabe Volldünger.

Bezugsquellen für Arten:

Friesland Staudengarten, Uwe Knöpnadel, Husumer Weg 16, 26441 Jever, Telefon: 04461/3763, Fax 04461/ 2307;

Piet Oudolf, Coe Jansen, Koningsvaren 35, NL-7721 HM Dalfsen

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