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Immobilien: Blühende Farbtupfer

Köcherblümchen entwickeln zahlreiche, aber kleine Blüten in kräftigen Farbtönen

Gelegentlich bietet der Handel hübsche kleine Topfpflanzen an, die zur Gattung Cuphea aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) gehören. Sie werden je nach Art als Köcher- oder Zigarettenblümchen, manchmal auch als Japanische Myrte bezeichnet und als Zimmerpflanze oder Sommerblume verwendet. Schon das Wort „Blümchen“ deutet darauf hin, dass es sich um Pflanzen mit relativ kleinen Blüten handelt, die allerdings kräftige Farben zeigen. Die Heimat der Gattung sind die Grasländer in Mittel- und Südamerika. Ihr botanischer Name wird vom griechischen Kyphos (Höcker, Buckel) abgeleitet und bezieht sich auf den Kelch.

Aus Mexiko stammt das Kleinkronige Köcherblümchen (Cuphea micropetala). Die Art wird meist blühend im Winter und im Frühjahr angeboten und ist ein Halbstrauch von 30 bis 60 Zentimetern Höhe. Es sind ideale Pflanzen für ein kühles Treppenhaus, die Veranda oder den Wintergarten.

Die Blätter haben eine lanzettliche Form und sind gegenständig am rötlichen Stängel angeordnet. Sehr wirkungsvoll sind die röhrenförmigen, scharlachroten, an der Spitze gelb gefärbten Blüten. Sie haben eine Länge von etwa zweieinhalb Zentimetern und stehen in dichten, endständigen Trauben zwischen kurzen Blättern.

Während der Blütezeit erhalten sie einen sonnigen Platz bei Temperaturen zwischen zehn und zwölf Grad Celsius. Während dieser Zeit gießt man mäßig, nur so viel, dass der Wurzelballen gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Steigen die Temperaturen im Frühjahr an, beendet die Pflanze ihre Blütezeit. Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, kann sie – nach allmählicher Gewöhnung – an einem sonnigen Platz im Freien aufgestellt werden.

Auch fürs Freiland geeignet

Reichliches Gießen und eine wöchentliche Gabe Volldünger lassen die Pflanze gut gedeihen. Sobald die Nachttemperaturen unter zehn Grad Celsius sinken, sollte das Kleinkronige Köcherblümchen wieder einen Platz im Haus beziehen. Bald zeigen sich die ersten Blüten, die dann in ununterbrochener Folge bis zum März erscheinen.

Ebenfalls aus Mexiko stammt das Feuerrote Köcherblümchen (Cuphea ignea), das auch Zigarettenblümchen genannt wird. Diese kleine, etwa 30 Zentimeter hohe Pflanze ist reich verzweigt und hat längliche Blätter. Von Mai bis Oktober bildet sie in den Blattachseln schmale, drei Zentimeter lange leuchtend rote, röhrenförmige Blüten. Mit dem weiß und schwarz gerandeten Saum an der Blütenöffnung ähneln sie einer brennenden Zigarette.

Es handelt sich bei dieser Art um eine Staude, die aber vorwiegend als Sommerblume kultiviert wird. Man pflanzt sie Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, ins Freie an einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Wichtig ist ein nährstoffreicher, aber durchlässiger Boden und während der Vegetationszeit reichlich Wasser sowie gelegentliche Gaben eines Volldüngers. Schädlich ist Staunässe. Deshalb sollte ein schwerer Boden mit Sand durchlässiger gemacht werden.

In kühlen, regenreichen Sommern blühen diese Köcherblümchen weniger. Früher pflanzte man sie gern auf Teppichbeete, heute werden sie vor allem auf Sommerblumenbeeten oder auf Rabatten in Gemeinschaft mit Stauden und anderen Blumen verwendet. Auch für Balkonkästen oder Kübel lassen sich diese Pflanzen mit anderen Balkonpflanzen gut zur Geltung bringen. Da sie nicht frosthart sind, überwintert man sie bei fünf bis zwölf Grad Celsius in einem hellen, kühlen Raum. Während dieser Zeit gießt man wenig und düngt nicht. Im Frühjahr schneidet man die Pflanze zurück und topft sie in eine lockere humose Mischung ein.

Vorwiegend als Zimmerpflanze eignet sich die Falsche Heide (Cuphea hyssopifolia). Dieser kleine Halbstrauch stammt aus Mexiko und Guatemala, und wird in den letzten Jahren vom Sommer bis zum Herbst angeboten. Am heimatlichen Standort wird dieser reich verzweigte Strauch bis 60 Zentimeter hoch, in Kultur bleibt er niedrig und wächst fast flächenförmig. Die dicht stehenden, myrtenähnlichen Blätter sind glänzend, dunkelgrün und nur höchstens zwei Zentimeter lang. In den Blattachseln bilden sich die hübschen kleinen, je nach Sorte rotviolett, pinkfarben oder weiß gefärbten Blüten mit acht Millimeter langen Blütenstielen.

Vermehrung durch Stecklinge

Für die Kultur empfiehlt sich ganzjährig ein heller, nur vor direkter Mittagssonne geschützter Standort. Während die Pflanze im Sommer und Herbst mit höheren Temperaturen zurechtkommt, steht sie im Winterhalbjahr kühl und luftig. Temperaturen zwischen fünf und zwölf Grad Celsius sind optimal. Man hält den Wurzelballen vom Frühjahr bis Herbst mäßig feucht und verabreicht wöchentlich eine Gabe Volldünger. Im Winter gießt man sparsam und düngt nicht.

Die Vermehrung aller genannten Arten durch Stecklinge ist leicht. Man schneidet im Frühjahr die noch nicht zu sehr verholzten Triebspitzen mit einer Länge von drei bis fünf Zentimetern ab und entfernt die untersten Blätter und steckt sie in einen mit einem Sand-Torfmull-Gemisch gefüllten Topf von etwa sieben Zentimetern Durchmesser. Nach dem Angießen kommt eine Folientüte darüber und hält die Pflanze gleichmäßig feucht. Bei Bodentemperaturen von mindestens 20 Grad Celsius bilden die Stecklinge bald Wurzeln. Sobald das Wachstum der Triebe beginnt, wird die Jungpflanze umgetopft.

Problemlos ist auch die Anzucht am Fensterbrett durch Samen. Man sät im März oder April dünn auf ein Kultursubstrat, ohne die Samen anschließend zu bedecken (Lichtkeimer). Bei Temperaturen um 20 Grad Celsius und gleichmäßiger Bodenfeuchtigkeit keimen sie bald. Nach dem Erscheinen mehrerer Laubblätter – die Keimblätter nicht mit gerechnet – können sie einzeln in kleine Töpfe gepflanzt werden.

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