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Immobilien: Dem Klima was ersparen

Besser dämmen, weniger Energie verbrauchen: Tiefensee stellt Kampagne vor

Hausbesitzer und Mieter in Deutschland können bis zum Jahr 2020 rund 40 Milliarden Euro Heizkosten einsparen, wenn sie die Möglichkeiten der Gebäudesanierung ausnutzen. Davon jedenfalls ist Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) überzeugt, der in der vergangenen Woche eine Informationskampagne zum Wärmeschutzgebäudeprogramm vorstellte. Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 83 Quadratmetern ließen sich bereits bis zu 500 Euro einsparen. Die Gebäudesanierung wirke dreifach, denn sie leiste einen Beitrag zum Klimaschutz, mache das Wohnen bezahlbar und sorge für sichere Beschäftigung.

Energieeinsparung in Gebäuden soll nun ein besonderer Schwerpunkt der Klimaschutzpolitik in Deutschland werden, weil hier das größte Effizienzpotenzial liege, sagte der Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler. Modernisierungsinvestitionen wie Dachdämmung und Heizungserneuerung amortisierten sich auf Seiten der Heiz- und Warmwasserkosten im Schnitt binnen 10 bis 15 Jahren. Das mithilfe der bundeseigenen KfW-Bankengruppe im März 2006 in Gang gesetzte Zinsverbilligungsprogramm führte laut Tiefensee dazu, dass mit Fördermitteln von 1,5 Milliarden 265 000 Wohnungen über Heizungserneuerung und Wärmedämmungen saniert wurden. Damit habe man den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) um 900 000 Tonnen verringert.

Vor dem Ministerium soll nun – ähnlich der Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler – ein mehr als zwei Meter großer „CO2- Sanierungszähler“ aufgestellt werden. Er soll Passanten laufend Auskunft über wichtige Teile des Programms geben: die Zahl der sanierten Wohnungen, Investitionen, Kohlendioxidminderungen und eingesparte Heizkosten. Zur besseren Information der Bürger über ihre Kostensituation will Tiefensee erstmals vom Herbst an jährlich einen „CO2-Energiereport“ vorlegen, der aufzeigt, wie sich die Heiz- und Benzinkosten entwickeln und wo Einsparpotenziale für Wohnen und Verkehr liegen.

Dass es diese Potenziale in Wohnungen gibt, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Emnid im Auftrag des Bauministeriums. Einerseits würden die Energiesparmöglichkeiten durch moderne Heizanlagen, dichte Fenster sowie gedämmte Fassaden und Dächer zum Teil unterschätzt. Nur 15 Prozent ist bekannt, dass sich so bis zu 50 Prozent der Heizkosten einsparen lassen. Andererseits wären 47 Prozent bereit, ihr Eigenheim zu modernisieren oder der Wohnungsmodernisierung zuzustimmen, wenn sich die Investition binnen fünf Jahren auszahlt. Fast jeder Fünfte würde sich darauf einlassen, sofern das Geld nach acht Jahren wieder eingespielt würde.dpa

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