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Ehemalige Zigarettenfabrik Garbáty: Bildung statt Tabakballen

Die private „Schule Eins“ zieht in den alten Speicher.

Birken schlagen in der Dachrinne Wurzeln, die Fassade ist grau, der Schornstein eingestürzt: Der alte Tabakspeicher an der Hadlichstraße wäre ein toller Drehort für Kinofilme. Inzwischen steht das Gebäude, das früher mit der Garbáty-Fabrik über eine Fußgängerbrücke verbunden war, wieder für sich. Die Pankower Früchtchen GmbH baut das Lagerhaus zu einem weiteren Lernort um. Das Unternehmen betreibt im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus vis-à-vis bereits die private Grundschule „Schule Eins“.

Im Tabakspeicher entstehen nun 18 Klassenräume, es wird je eine Etage für Kita und Hort geben – insgesamt über 5000 Quadratmeter Nutzfläche. 150 Tonnen Stahl wurden neu verbaut, um die Statik zu verstärken: Unter dem Dach soll ein Mehrzweckraum entstehen, wo Kinder turnen und Eltern sich versammeln können. „Wir haben mit dem Architekten Bernhard Leisering eine Lösung gefunden, die zwar schwer war, aber trägt“, sagt Carmen Urrutia, Geschäftsführerin der Pankower Früchtchen GmbH. Insgesamt sieben Millionen Euro kostet der Umbau, fünf musste sie bei Banken aufnehmen.

Die Pankower Früchtchen GmbH hat das Haus nicht gekauft, sondern von dem Freudenstädter Unternehmer Johannes Weil für einen Zeitraum von zehn Jahren gemietet, mit der Option, es später zu kaufen. Weil hatte das gesamte Areal der ehemaligen Garbáty-Fabrik bereits vor vielen Jahren erworben, das eigentliche Produktionsgebäude jedoch an den Würzburger Projektentwickler Wolfgang Hilpert verkauft. „Die Verhandlungen mit Weil waren hart“, erinnert sich Urrutia. Auch eine Ruine kann sich rechnen – wenn man Zeit hat. Bü.

Am 26. Juni findet auf dem Hof des ehemaligen jüdischen Waisenhauses ein Tag der offenen Tür statt. Weitere Informationen unter: www.pankower-fruechtchen.de

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