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Immobilien: Gestalterische Stilmittel

Bei Gartenbänken geht der Trend immer mehr hin zu Nachbauten klassischer Objekte

Als markante Gestaltungsmittel dienten Gartenarchitekten aller Epochen Bänke. Schön gebaut und wirkungsvoll platziert, ergänzen sie harmonisch das Gesamtbild eines Gartens. Doch auch sie waren und sind - wie Gärten und Parkanlagen - einem ständigen Wandel unterworfen. Während früher Gartenbänke meist fest im Boden verankert waren und in erster Linie als gestalterisches Stilmittel dienten, gehören sie heute vorwiegend zu den „beweglichen“ Möbeln und werden als lauschige Sitzgelegenheiten geschätzt.

Das Angebot an Gartenbänken hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Von den einfachen Lattenbänken aus Kunststoff geht der Trend immer mehr hin zu Nachbauten klassischer Objekte vergangener Zeiten. Gusseiserne und Bänke aus Schmiedeeisen oder aus Stein kombiniert mit anderen Werkstoffen sowie reine Holzbänke sind in verschiedenen Ausführungen im Handel. Teilweise erinnern sie an die von Karl Foerster bevorzugten farbigen Holzbänke, die gegenwärtig eine Renaissance erleben. Vor allem in England findet man ein reiches Sortiment nostalgischer und moderner Formen, die teilweise auch auf dem deutschen Markt erhältlich sind.

Etwa Besonderes ist ein Stibadium. Hierbei handelt es sich um eine gerundete Form der Steinbank, die meist am Ende eines Weges steht. So ein Ruheplatz war schon in den Gärten der Römer ein wichtiges und beliebtes Inventar. Später gelangte es in den Gärten der italienischen Renaissance zu neuer Blüte und schmückt heute noch Villengärten unter anderem in Italien. In der Regel bildeten solche Steinbänke eine Einheit mit der vorhandenen Architektur. Mit ihnen setzte man in den Gärten von der Renaissance über das Barock bis hin zum englischen Landschaftsgarten dekorative Akzente. In Berlin lädt im Schlosspark Glienicke solch halbrunde, großzügig gestaltete Steinbank mit Blick in Richtung Potsdam zum Verweilen ein.

Vor allem mit der Entwicklung des englischen Landschaftsgartens erhielt die Gartenbank zusätzlich eine neue Bedeutung. Sie galt als Mittelpunkt einer geselligen Begegnung im Garten, bot Gelegenheit, von einem markanten Platz aus reizvolle Aussichten zu genießen und schmückte auch verborgene Winkel, wo man sich ungestört aufhalten konnte. Man fertigte die Bänke nicht mehr nur aus Stein, sondern zunehmend aus anderen Materialien. In dieser Zeit haben sich Holz und Eisen als Material für Bänke einen bedeutsamen Platz erobert.

Als der Gartengestalter William Kent (1685 - 1748) für Rousham in England im 18. Jahrhundert zwei Pavillons mit Bänken darin entwarf, entwickelte sich eine neue Stilrichtung. Es begann die Gitterwerk-Ära, die zusammen mit dem chinesischen Einfluss in der Gartenkunst Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entstehung von Holzbänken mit kunstvollen geometrischen Mustern führte. Bis heute populär, bezeichnet man diesen Stil leger als „Chinesisches Chippendale“. Das handwerklich leicht zu bearbeitende Holz bot hervorragende Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Da sich Hart- wie Weichholz leicht zu allen möglichen Mustern und Stilen verarbeiten lässt, reicht die Palette von rustikalen bis hin zu feinen geometrischen Formen. Ob naturbelassen oder mit einem Farbanstrich versehen – für jedes Umfeld lässt sich die passende Gartenbank finden.

Größere Bedeutung erlangte im 19. Jahrhundert auch die Verwendung von Gusseisen mit üppigen Verzierungen. Rückenlehnen modellierte man in Form von Blattwerk oder Weinreben, auch Farn- und Rosendekorationen waren üblich, Armlehnen ließ man beispielsweise in Tierköpfen auslaufen. Oft wurden auch Sitz und Rückenlehne aus Holzleisten gefertigt. Diese Gartenmöbel sind zwar schwer und stabil, aber auch etwas unbequem. Dennoch sind solche Sitzmöbel nach alten Vorbildern heute wieder sehr gefragt. Mit Kissen lässt sich eine gewisse Bequemlichkeit schaffen.

Weichere Konturen ergibt Schmiedeeisen, da es aus zusammengeschmiedeten Metallstreifen besteht. Fast in jedem Garten wirken jene Parkbänke fantastisch, bei denen Füße und Arme aus einer einzigen Metallspirale geschmiedet wurden. Heute gibt es sehr schöne moderne Entwürfe solcher Bänke.

Gartenbänke sollte man an besonders ausgewählten Plätzen aufstellen. Stehen sie frei ohne Hintergrund wirken sie wenig behaglich. Empfehlenswert ist ein Standort vor Hecken oder begrünten Mauern. Auch unter Bäumen können die Sitzgelegenheiten wirkungsvoll sein. Angeboten werden auch Bänke, die sich rund um einen Baumstamm platzieren lassen.

Bezugsquellen. Altemeyer Garten Design, Lindenweg 5-7, 59590 Geseke Telefon: 02942 / 98 89 80 (Katalog Pb 94 Bänke aus Holz und Gusseisen).

Country Gardens, Versandhaus für Eisenbänke, Auf den Beeten 12c, 72119 Ammerbuch, Telefon: 07073 / 91510.

Garpa, Garten- und Parkeinrichtungen, Kiehnwiese 26, 21039 Escheburg bei Hamburg, Telefon: 04152 / 92200.

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