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Immobilien: Leuchtende Beeren zieren die Eberesche

DER ROTE PUNKT Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind auf dem Gelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

DER ROTE PUNKT

Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind auf dem Gelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Aus Platzgründen können wir nur jeweils ein Gewächs vorstellen. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.bgbm.org .

Freiland. Die keltischen Druiden glaubten, Ebereschen könnten Unheil fernhalten. und bepflanzten mit den Bäumen ihre Kultstätten. Bei den Germanen waren sie dem Gewittergott Thor geweiht, und die baltischen Völker verehrten sie als heiligen Baum. In heutiger Zeit erfreut uns im August der Anblick der korallenroten Früchte.

Von den 193 Arten der Gattung Sorbus sind nur etwa acht bei uns heimisch. Eine davon ist Sorbus aucuparia. An ihrem Standort auf dem Gelände im Bereich „Mittelgebirge Zentraleuropa“ ist sie leuchtender Blickpunkt. In der Natur wächst das Gehölz, das bis zu 15 Meter hoch wird, an den verschiedensten Standorten. Anspruchlos und frosthart finden die weitläufigen und flachen Wurzeln fast überall Halt – in der Ebene ebenso wie im Gebirge. Die bis zu 20 Zentimeter langen Blätter sind wechselständig. Sie zieren schmal elliptische spitze Blättchen, die am Rand grob gesägt sind.

Dass die Eberesche auch Vogelbeerbaum genannt wird, erklärt sich dadurch, dass für gut 60 verschiedene Vogelarten die Früchte als Nahrung dienen; für einige ist das Laub auch ein idealer Nistplatz. Die wissenschaftliche Artbezeichnung aucuparius hat einen anderen Ursprung. Sie leitet sich von aves capere ab, was „Vogel fangen“ bedeutet. Denn in früheren Zeiten fingen die Bauern in der Winterzeit mit speziellen Fallen Drosseln, die sich von den Beeren ernährten und aßen die Tiere auf. Für den gebräuchlichen Namen Eberesche gibt es mindestens zwei Erklärungen: Die Vorsilbe „Eber“ soll sich auf „aber“ beziehen im Sinne von „falsch“ – also falsche Esche im Gegensatz zur Gemeinen Esche (fraxinus), die ähnlich gefiederte Blätter besitzt. Andere Überlieferungen besagen, dass die Früchte früher zur Mast von Ebern verwendet worden seien.

Die Beeren haben einen hohen VitaminC-Gehalt. Sie werden zu Mus, Saft oder Likör verarbeitet und dienen auch zur Herstellung von Heilmittelpräparaten. Da die Früchte auch nach dem Kochen ihren bitteren Geschmack nicht verlieren, sollten die wilden Vogelbeeren den Vögeln überlassen werden. Der Gartenfreund kann veredelte Formen der Eberesche wählen, bei denen erheblich weniger Bitterstoffe in den Beeren enthalten sind. W.H.

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